Sie haben im Sommer Ihr Diplom als Landwirt EFZ erhalten. Als Erst- oder Zweitausbildner?

Yannik Zweifel: Als Zweitausbildner. Zuerst habe ich Zimmermann EFZ gelernt. Für mich war aber immer klar, dass ich Landwirt lernen will. In der Zweitausbildung fällt die Allgemeinbildung weg, sodass man sich voll auf Berufskenntnisse konzentrieren kann. Dabei habe ich am meisten von der Tierhaltung profitiert. Ich bin am liebsten im Stall bei den Kühen, auch wenn ich zwischendurch gerne mal auf eine Maschine steige.

Und doch haben Sie zuerst Zimmermann gelernt?

Das kam so: Mein Vater arbeitet Teilzeit als Zimmermann. Er meinte, dass es sinnvoll wäre, zuerst einen Beruf ausserhalb der Landwirtschaft zu lernen. So sei man einkommensmässig breiter abgestützt. Es kommt öfters vor, dass man alleine von der Landwirtschaft nicht leben kann. Beim Schnuppern gefiel mir die Arbeit mit Holz, sodass ich in die Lehre als Zimmermann einstieg. Es ist ein toller Beruf, den man auch auf dem Hof beim Bauen oder Umbauen anwenden kann.

Wo sind Sie seit dem Lehrabschluss tätig?

Seit Mitte Juli bin ich daheim auf unserem Biobetrieb angestellt. Wir haben 30 Milchkühe, Aufzucht und bewirtschaften Grünland. Das war so geplant, da mein Vater die Schulter operieren lassen musste. Es ist eine optimale Lösung, da ich den Betrieb und die Kühe kenne. Bis ich im Winter in die RS einrücken muss, sollte er wieder genesen und fit sein.

Welcher Kompanie sind Sie in der RS zugeteilt?

Ich wollte Fahrer werden und muss deshalb nach Wangen an der Aare BE einrücken. Somit kann ich die Lastwagenprüfung absolvieren. Das passt.

Zwischendurch haben Sie aber noch andere Termine: Wer ersetzt Sie während der Zeit vom 17. bis 21. September, wenn Sie an den Swiss Skills teilnehmen werden?

Mein Bruder Tim ist gelernter Schreiner und nimmt sich frei. Während der Dauer der Swiss Skills wird er melken und zu den Tieren schauen. Auch meine Mutter hilft bei den Stallarbeiten aus. Es würde mich freuen, auch am Samstag, am Final der Berufsmeisterschaft, dabei zu sein.

Wie bereiten Sie sich auf die Berufsmeisterschaft vor?

Wir St. Galler, Bündner und Thurgauer Kandidaten hatten vergangene Woche einen Vorbereitungstag mit Schwerpunkt Landtechnik und Pflanzenkenntnisse im Kanton Thurgau. Nächste Woche treffen wir uns im Kanton St. Gallen, wo es um Berechnungen für Betriebszweige und einen Marktstand geht. Anfang September vertiefen wir uns am Plantahof in die Tierhaltung. Auch daheim setze ich mich an die Lernunterlagen und versuche so, gut vorbereitet an den Swiss Skills teilzunehmen.

Bleibt noch Zeit für ein Hobby?

Ja sicher. Die Viehzucht liegt mir sehr am Herzen, vor allem die Viehschau in Schänis. Hier wird aus allen Gemeinde-Siegerinnen von See und Gaster die Miss Linth gewählt. Die Viehschau findet nach den Swiss Skills am 20. Oktober statt. Der wichtigste Anlass vor den Swiss Skills ist das ESAF in Mollis. Dafür nehme ich mir auf jeden Fall Zeit. Als Kind war ich selber ein Jungschwinger. Jetzt bin ich im Trychlerverein «Federischällner Schänis» und wir dürfen den Festakt am ESAF mit unseren Schellen einläuten. Das ist eine grosse Ehre für uns.

Wer soll Schwingerkönig werden?

Samuel Giger.