Zu sehen, wie nur wenige Wochen nach der erneuten Grenzöffnung im Frühling der Einkaufstourismus wieder florierte, sei ernüchternd gewesen, schreiben der Verband Schweizer Gemüseproduzenten (VSGP), Swisscofel, Schweizer Obstverband (SOV), die Vereinigung Schweizer Kartoffelproduzenten (VSKP) und die Schweizerische Vereinigung für einen starken Agrar‐ und Lebensmittelsektor (SALS) in einer gemeinsamen Medienmitteilung. Die Motivation fürs Einkaufen ennet der Grenze seien die günstigen Preise im nahen Ausland.

In der Schweiz zu produzieren ist und bleibt teuer

Schweizer Produzenten und Grosshändler seien nicht in der Lage, die Kosten für die Produktion entscheidend zu senken. Weder bei den Strukturkosten (z. B. für Gebäude, Maschinen oder Flächen) noch den Arbeitskosten sei eine Angleichung an das ausländische Niveau realistisch. Auch ein Freihandel würde daran nichts ändern.

Bisheriger Grenzschutz wirkt zu schwach

Zwar sei der Grenzschutz in diesem Zusammenhang ein wirksames Instrument, laut Mitteilung der Verbände habe er beim Einkaufstourismus aber «keinerlei Wirkung». Daher wird Folgendes vorgeschlagen: 

  • Die wertmässige Freigrenze im Reiseverkehr für Lebensmittel reduzieren. Z. B. auf 50 Franken pro Person und Tag.
  • Mit der Mehrwertsteuer-Befreiung müsse man gleich verfahren.
  • Grundlagen für den Schutz der einheimischen Produktion im Onlinehandel schaffen.

Auf diese Weise soll dafür gesorgt werden können, dass der Wocheneinkauf in der Schweiz attraktiv bleibt.

 

Heute Debatte im Nationalrat

Heute, am 30. Oktober wird sich der Nationalrat im Rahmen zweier Standesinitiativen (18.300; Beseitigung der Wertfreigrenze im Einkaufstoursimus und 18.316; Keine Subventionierung des Einkaufstourismus) und einer Motion (19.3975;Verbesserung der Steuergerechtigkeit im Warenfluss des kleinen Grenzverkehrs) mit dem Thema Einkaufstourismus befassen.