Frost im April, Unwetter ab Juni, ein verregneter Sommer – zumindest die die Apfelkulturen haben diese ungemütliche Saison offenbar gut überstanden. Basierend auf der Ernteschätzung für Tafelkernobst geht der Schweizer Obstverband SOV von rund 120'000 Tonnen Tafeläpfel aus. Das ist nur ein Prozent weniger als im Vorjahr. 

Mehr Gala, wenig Boskoop, deutlich weniger Birnen

Jedoch gibt es grosse Unterschiede je nach Sorte: Bei den beliebtesten Sorten Gala, Golden Delicious und Braeburn könne es einen Ertragszuwachs geben. Boskoop, Idared, Milwa, Elstar und Gravensteiner hingegen sind laut SOV stärker von Frost und Alternanz betroffen, weshalb man eine deutlich geringere Ernte erwarte. 

Ganz anders präsentiert sich das allgemeine Bild bei den Tafelbirnen: Die geschätzten 18'600 Tonnen für 2021 bedeuten eine um 21 Prozent kleinere Erntemenge als 2020. 

Entschädigung für die Aprikosen-Katastrophe

Neben grossen Unterschieden je nach Apfelsorte gibt es auch regionale Unterschiede. Ausserordentlich gut wird die Obsternte laut SOV im Wallis ausfallen. Wenigstens etwas Entschädigung für die katastrophale Aprikosenernte im Obstkanton. 

Die Zentralschweiz und Bern waren stark vom Frost im Frühling betroffen und dürften ein äusserst schlechtes Kernobstjahr erleben. 

Die Ernteschätzung sei mit Vorbehalt zu geniessen, bemerkt der SOV. Sie basiere auf der hängenden Ernte und sei vor den jüngsten Unwettern erstellt worden. Die vermarktbare Menge könne wegen Frostringen und Schorf kleiner sein.  

 

Die erwarteten Mengen

Meistangebaute Tafelapfelsorten:

  1. Gala, 34 596 Tonnen (+4 %)
  2. Golden Delicious, 15 468 Tonnen (+14 %)
  3. Braeburn, 11 858 Tonnen (-2 %)

Meistangebaute Tafelbirnensorten:

  1. Kaiser Alexander, 7 439 Tonnen (-10 %)
  2. Conférence, 3 694 Tonnen (-14 %)
  3. Williams, 2 446 Tonnen (-45 %)

Tafeläpfel nach Regionen:

  1. Ostschweiz, 46 690 Tonnen (-8 %)
  2. Wallis, 36 950 Tonnen (+38 %)
  3. Genferseegebiet, 23 422 Tonnen (+21 %)

Tafelbirnen nach Regionen:

  1. Ostschweiz, 10 057 Tonnen (-3 %)
  2. Wallis, 6 016 Tonnen (-36 %)
  3. Genferseegebiet, 1 234 Tonnen (+10 %)