„Wenn die öffentliche Hand die Kohlenstoffsenke des Waldes bereits in internationalen Konventionen in die Klimaleistungen der Bundesrepublik einpreist, muss diese auch entsprechend vergütet werden“, betonte der Verbandsvorsitzende Max von Elverfeldt im Rahmen der heutigen Delegiertenversammlung der Familienbetriebe Land und Forst in Berlin.

CO2-Bepreisung des Waldes

In einer Entschliessung fordern Vorstand und Delegierten, die Ökosystemleistungen des Waldes künftig im Rahmen einer CO2-Bepreisung zu honorieren. Ein genaues Berechnungsmodell auf Basis der Forsteinrichtung müsse nun schnellstmöglich von den Ministerien in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft entworfen werden.

Von Elverfeldt verwies auf einen vorliegenden Entwurf des Wissenschaftlichen Beirates für Waldpolitik beim Bundeslandwirtschaftsministerium. Danach sollen die Mittel den bewirtschafteten und aktiv gepflegten Flächen zufliessen. Weitere Ökosystemleistungen müssten nun in dieses System integriert werden.

125 Euro pro Hekar und Jahr

Laut dem Vorsitzenden werden im Mittel pro Hektar Wald 5 t Kohlenstoff im Jahr gespeichert. Bei dem aktuellen Preis eines Zertifikats im Emissionshandel von 25 Euro/t CO2 ergebe dies eine Honorierung dieser Ökosystemleistung von 125 Euro/ha und Jahr. „Es gilt jetzt rasch ein verlässliches Modell zu verabschieden, um die Waldbauern für ihren wichtigen gesellschaftlichen Beitrag mit einer CO2-Prämie kontinuierlich zu unterstützen“, so von Elverfeldt.

Ausdrücklich begrüsste der Verbandsvorsitzende die von Bund und Ländern mittlerweile bereitgestellten Hilfsgelder in Höhe von 800 Mio Euro für die kommenden vier Jahre zugunsten der durch Sturm, Dürre und Borkenkäfer schwer geschädigten Wälder. Ein klimaangepasster Waldumbau erfordere jedoch einen langen Atem und bedürfe einer verlässlichen Partnerschaft zwischen Waldeigentümern und Gesellschaft.