Das Pekinger Landwirtschaftsministerium gab gestern eine dringende Mitteilung heraus, in der zur «Aufrechterhaltung der normalen Produktionsordnung in der Tierhaltung und zur Gewährleistung der Versorgung mit Fleisch, Eiern und Milch» aufgerufen wird. Es setzte damit einen Beschluss des Politbüros des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei um, der einen Tag zuvor gefasst worden war.

Transporte für die Landwirtschaft blockiert

 

Laut Informationen des Politbüros wurde durch die Maßnahmen gegen die Ausbreitung der Infektionskrankheit der Transport von landwirtschaftlichen Grundnahrungsgütern und Produktionsmaterialen an mehreren Stellen blockiert. Das Landwirtschaftsministerium wies jetzt darauf hin, dass die Transportwege für Vieh- und Futtermitteltransporte freizugeben seien, damit die Produktion nicht gestört werde. Auch müsse die Verbringung von Veredlungserzeugnissen wie Eiern, Milch und anderen Produkten gewährleistet sein, so dass sie Verarbeiter und Verbraucher erreichten.

Schlachthöfe und Lebensmittelhersteller wurden aufgerufen, wieder «einen normalen Betrieb» sicherzustellen und dabei auf Biosicherheit und Produktqualität zu achten. Ohne die Zustimmung der örtlichen Regierung auf oder oberhalb der Kreisebene dürfe es keine Straßensperren zu wichtigen Orten wie Vieh- und Geflügelfarmen, Schlacht- und Verarbeitungsbetrieben sowie Handelsmärkten geben.

Geflügelhalter in Schwierigkeiten

Marktanalysten zufolge waren die Schlachtungen von Schweinen und Hühnern zuletzt sehr niedrig, weil es aufgrund der Transportrestriktionen wenig Angebot gab und die Arbeiter noch nicht aus den teilweise zwangsweise verlängerten Ferien zurück waren. Die Geflügelhalter hätten wegen der Logistikprobleme teilweise Schwierigkeiten, Futter für ihre Tiere zu bekommen. Während sich die Preise für Schlachtschweine im Landesmittel auch nach dem Neujahrsfest gestern noch auf dem hohen Niveau von rund 37 CNY/kg (4,76 Euro) Lebendgewicht (LG) hielten, gaben sie für Hähnchen und Eier stark nach und erreichten teilweise langjährige Tiefstände.

Preis für Vollmilchpulver bricht ein

Unterdessen sind bei der gestrigen Auktion von Milchprodukten an der internationalen Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) die Preise für Milchpulver stark unter Druck geraten. Analysten machten dafür die Probleme mit dem Coronavirus verantwortlich. Neuseeland ist der größte Anbieter von Vollmilchpulver in China und Einkäufer aus der Volksrepublik sind an der GDT sehr aktiv. Bei der jüngsten Versteigerung hätten sie sich jedoch zurückgehalten. Der Preis für Vollmilchpulver brach im Schnitt aller Qualitäten und Liefertermine gegenüber der vorherigen Handelsrunde vom 21. Januar um 6,2 % auf 3 039 $/t (2 746 Euro) ein. Magermilchpulver wurde mit einem Abschlag von 4,2 % auf 2 907 $/t (2 627 Euro) gehandelt.