Dass die Mindestanforderungen für den Anteil von Biodiversitätsförderflächen (BFF) pro Betrieb im Kanton Jura deutlich überschritten werden, sei ein Beweis für das Engagement der Landwirte für die biologische Vielfalt. Im Durchschnitt erreiche man im Kanton Jura 17 statt der minimal geforderten sieben Prozent, lobt die jurassische Landwirtschaftskammer Agrijura in einer Mitteilung. Nun müssten die Flächen nicht mehr vergrössert, sondern ihre Qualität verbessert werden.

Vielfalt und Vernetzung

Dabei werde sowohl auf die botanische Vielfalt als auch auf die Vernetzung der Flächen achten. 40 Prozent der extensiven Gründlandflächen entsprechen bereits den Kriterien für QII, heisst es weiter. Damit bieten sie dank besonders reicher Flora Wildtieren Nahrungsquellen und Lebensraum für verschiedene Entwicklungsstadien. 

Dass sich der Kanton mit 10 Prozent an den Vernetzungsbeiträgen an die Landwirte beteiligt, hat laut Agrijura eine grosse Hebelwirkung. Unter dieser Bedingung würden nämlich auch die 90 Prozent vom Bund auzbezahlt.

Ermutigende Signale zum Feldhasen

Der Felhase wird im Jura mit dem 2019 erarbeiteten «Massnahmenplan zur Erholung der Feldhasenbestände im Kanton Jura» gefördert.  Diesen habe man mit Partnern und vor allem Praktikern umgesetzt. Der Schwerpunkt lag laut Agrijura auf der Beratung und Unterstütung der Landwirte beim Einrichten geeigneter Flächen.

Die ersten Signale zu den Effekten seien ermutigend, auch wenn es vor dem Abschlussbericht Ende 2021 noch keine definitiven Zahlen gebe: Nach Rückmeldungen von Fachleuten und Landwirten habe sich der Feldhase auf dem Kantonsgebiet wieder angesiedelt.

Der Aktionplan zeigt aus Sicht von Agrijura einmal mehr, dass mit angepassten Massnahmen  vor Ort gehandelt werden muss, um gegen den globalen Biodiversitätsverlust zu kämpfen.