An seiner Sitzung vom 7. Dezember 2022 liess sich der Vorstand der Schweizer Milchproduzenten (SMP) über die Klimastrategie des Bundesrates, die Revision des Lebensmittelrechts und über die landwirtschaftliche Berufsbildungsreform informieren und äussert sich darüber in einer Mitteilung.

Verkaufsargument Frische

Die vom BLV vorgeschlagene Streichung der maximalen Lagerdauer der Milch auf dem Hof lehnt der Vorstand ab. Schweizer Milch sei qualitativ top und deren Frische müsse immer garantiert sein.

«Wenn die maximale Lagerzeit der Milch auf dem Hof von 48 Stunden aufgehoben wird, wird der Schweizer Milch ein Verkaufsargument genommen», so die Mitteilung. Zudem hätte diese Änderung laut SMP enorme Auswirkungen auf die Investitionen auf den Milchproduktionsbetrieben. Zwar sei es möglich, mit der Milchsammlung alle drei Tage die Transportkilometer zu reduzieren, es würden aber auf den Betrieben höhere Kühlkosten und Kosten wegen zusätzlichen Beanstandungen bei der Milchprüfung anfallen, meint die SMP.

Grundbildung soll sich weiter entwickeln

Vorschlag geht in VernehmlassungDas vierte Jahr Grundbildung für Landwirt/in soll freiwillig seinDienstag, 6. Dezember 2022 Die Revision der Grundbildung erachtet der Vorstand als sehr wichtig, wie er mitteilt. «Gut ausgebildete Berufsleute sind in der Milchproduktion die unverzichtbare Grundlage», heisst es. Aus diesem Grund sei die Förderung der richtigen Bildungsangebote seit langem ein strategischer Schwerpunkt für die SMP.

Gemäss Vorschlag von Agriprof soll nach der Grundbildungs-Reform die Lehre als Landwirt/in weiterhin drei Jahre dauern, jedoch mit einer Spezialisierung. Durch ein Zusatzjahr kann eine Zweitspezialisierung erlangt werden. Der SMP-Vorstand ist sich gemäss Mitteilung einig, das dies ein guter Weg ist. Es sei ihm aber ein Anliegen, dass bei der Festlegung der zusätzlich notwendigen, überbetrieblichen Kurse und der generellen Schultage, die Ausbildungsbetriebe nicht vergessen werden. «Der Aufwand für diese Betriebe muss im Lot bleiben», schreibt die SMP.

Unterscheiden zwischen fossilem und nicht-fossilem CO2

Die SMP äussert sich ausserdem zur Ausarbeitung der Klimastrategie des Bundes zur Erreichung der Ziele im Pariser Klimaabkommen, mit welcher der Bundesrat die Bundesämter BLV, BLW und BAFU beauftragte.

Für den Vorstand der SMP ist es laut Mitteilung zentral, dass die Mehrwerte der Schweizer Milch dabei richtig berücksichtigt werden müssen. Ansonsten drohe erneut, dass die Nutztierhaltung für Umweltwirkungen verantwortlich gemacht werde, die sie gar nicht verantworten würde. Die SMP erwarten aufgrund der Vorschläge eine Durchführung einer öffentlichen Anhörung/Vernehmlassung. Grundsätzlich müsse zwischen fossilem und nicht-fossilem CO2 unterschieden werden, so die SMP.

Änderungen im Fachgremium Marketing

Im Fachgremium Marketing, dem strategisch begleitenden Gremium für die Marketingabteilung, gab es einige Rücktritte, wie die SMP weiter mitteilen: Um die fachliche Expertise zu komplettieren, ernannte der Vorstand neu die folgenden Personen zu neuen Mitglieder des Fachgremiums Marketing: Sabrina Schlegel (Präsidentin Mittellandmilch), Miriam Richter (Leiterin Marketing Schweiz bei Emmi AG) und Frédéric Métrailler (CEO Cremo).