Dunkle Erdhummeln (Bombus terrestris), die Insektiziden mit der Substanz Sulfoxaflor ausgesetzt waren, hatten viel weniger Nachkommen als Artgenossen. Das berichten Forschende der Royal Holloway University of London im britischen Wissenschaftsmagazin "Nature".

In der Schweiz nicht zugelassen

Neonikotinoide hatten lange in der Landwirtschaft den Ruf einer Wunderwaffe, weil sie Fressfeinde der Pflanzen töten, aber nützliche Insekten angeblich nicht. Nach und nach entdeckten Forscher allerdings, dass die Substanzen doch Bienen und andere Pflanzenbestäuber schädigen können. Sulfoxaflor galt bislang als geeigneter Ersatzkandidat für die Landwirtschaft. In der Schweiz ist diese Substanz bisher nicht zugelassen, wie das Bundesamt für Landwirtschaft BLW auf Anfrage der Agentur Keystone-SDA bestätigt.

Die EU-Staaten stimmten im vergangenen Frühjahr mehrheitlich für ein Freilandverbot von drei Neonikotinoiden: Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid. Diese hochwirksamen Insektizide dürfen künftig nur noch in Gewächshäusern, aber nicht mehr auf Äckern angewendet werden. Die Entscheidung tritt noch in diesem Jahr in Kraft. Dann müssen Landwirte andere Substanzen im Kampf etwa gegen Maiswurzelbohrer und Rapsglanzkäfer einsetzen.

sda