Merkel nannte zwei wesentliche Voraussetzungen für eine positive Wirkung der Digitalisierung auf die Landwirtschaft: Zum einen müsse ein rechtssicherer Rahmen geschaffen werden, der die Hoheit über die Daten auf eine Weise löse, dass die Verfügbarkeit der Daten nicht zuletzt für die Landwirte zufriedenstellend erfolge. Zum anderen bedürfe es eines Ausbaus der digitalen Infrastruktur, um möglichst einen flächendeckenden Anschluss der ländlichen Räume an das schnelle Internet zu erreichen. Merkel sieht hierbei den Staat gefordert: „Rein marktwirtschaftlich funktioniert das nicht.“

Die Kanzlerin sprach sich vor rund 70 Agrarministern aus aller Welt dafür aus, der Landwirtschaft einen festen Platz in der Wirtschaftspolitik einzuräumen. Die benötigten Produktionssteigerungen erforderten einen verbesserten Zugang zu Märkten und Betriebsmitteln sowie zu Investitionen. Gute Regierungsführung unter Einbeziehung einer aktiven Zivilgesellschaft sei ebenso unverzichtbar wie moderne, regional angepasste und umweltverträgliche Produktionsverfahren. Eine Absage erteilte Merkel Pauschallösungen. Ziel müsse es sein, den Bedürfnissen kleiner, mittlerer und großer Betriebe gleichermaßen gerecht zu werden. Schließlich bedürfte es einer intensiven internationalen Zusammenarbeit, um auftretende Probleme zu lösen.

AgE