Wegen fahrlässiger Tötung eines Rehkitzes bei der Heuernte wurde ein Bauer vom Landgericht Alsfeld zu einer Strafzahlung von 1000 Euro verurteilt. Der Richter begründete dies damit, dass der Bauer zu wenig Vorsichtsmassnahmen getroffen hätte, um den Tod des Tieres zu verhindern.

"Die Einschätzung des Gerichtes hat nichts mit der Realität zu tun. Jeder Praktiker weiß, dass sich Wildunfälle bei landwirtschaftlichen Arbeiten auch mit größter Vorsicht und Konzentration nicht vermeiden lassen", kritisierte dies hingegen Bauernbund-Geschäftsführer Reinhard Jung, Mutterkuhhalter aus Lennewitz DE, auf der Website der Organisation. Es widerspreche zutiefst dem rechtsstaatlichen Prinzip der Gleichbehandlung, wenn Landwirte zu hohen Geldbußen verurteilt werden, die beim Mähen von Gras oder Getreide einen Wildunfall haben, Autofahrer aber für denselben Tatbestand nicht nur freigesprochen würden, sondern auch noch von der Polizei Unterstützung zur Feststellung ihres Versicherungsschadens erhielten.

Weiter ist Jung der Meinung, dass bei der Ernte regelmäßig Rehkitze, Hasen, Fasanen, Rebhühner und andere Tiere umkommen, traurig sei, aber nicht zuletzt ein Zeichen dafür, dass die angebliche "Agrarwüste" lebt, und das alle Jahre wieder.

dmo