Über schönstes Wetter am ersten der drei Messetage vom 27. bis 29. Juni dürfen sich die Veranstalter der diesjährigen ÖGA freuen. Auf zwölf Hektaren stellen 438 Firmen ihre Produkte und Dienstleistungen aus – auffallend häufig fallen dabei die Begriffe Digitalisierung und Automatisierung.

Blosse Zukunftsmusik?

GPS-gesteuerte Rasentraktoren, selbstständige Baumschulroboter sowie Bodensonden, welche die Bewässerung steuern: Die im Rahmen der Sonderschau «Gemüse per Mausklick» ausgestellten Produkte zielen darauf ab, mühselige Handarbeit zu erleichtern oder gar zu übernehmen. Während einige der angepriesenen Techniken zum Status quo nur für private Tüftler zu gebrauchen sind, werden andere bereits gewinnbringend in der grünen Branche eingesetzt.

Effizienz steigern

Optimale Wassernutzung verspricht ein von der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) entwickeltes Netz von Bodensonden, welche anhand der gemessenen Daten den idealen Bewässerungszeitpunkt und die nötige Wassermenge ermitteln sollen. Dieses Hilfsmittel wird bereits in Acker-und Gemüsekulturen von acht Kantonen eingesetzt und kann am Messestand auf einem kleinen Feld betrachtet werden. Für den Einsatz in Containerbaumschulen wurde der Hauert Baumschulroboter HV-100 konzipiert. Dieser soll das Töpferücken selbstständig übernehmen und somit sonst aufwändige Handarbeit erledigen. Zudem kann durch den integrierten Düngerdispenser die Düngung in einem Arbeitsgang erfolgen. Aufgrund dieser Anwendervorteile wurde der Roboter mit einem der begehrten Aussteller-Awards «Technische Neuheiten» ausgezeichnet.

Hightech Urban Gardening

Ein anderer Roboter steckt hingegen noch in den Kinderschuhen: Der von einer deutschen Hochschule entwickelte Gartenbauroboter FarmBot soll autonom säen, jäten und bewässern. Bisher ist er nur für eine Fläche von bis maximal 40 Quadratmetern ausgereift und wird nach Angaben des Ausstellers wohl auch in Zukunft ausschliesslich Privat- oder Forschungszwecken dienen.

Mensch wegrationalisierbar?

Am Stand von John Deere wird indessen die Rasenpflege mit einer über GPS gesteuerten Mähmaschine demonstriert. Angesichts dieser Maschine im autonomen Fahrbetrieb und den anderen automatisierten Produkten an der ÖGA, stellt sich die Frage, wo denn die menschliche Arbeitskraft überhaupt noch von Bedeutung ist. Dazu meinte der Aussteller, dass aus rechtlichen Gründen die Gerätschaft stets von einem Arbeiter vor Ort überwacht werden müsse. Dabei könne dieser jedoch von mehr Zeit für kleinere Handarbeiten in der Nähe profitieren, was letztlich den Nutzen der Teilautomatisation darstelle.

dmo