"Unsere Gegner setzen auf pauschale Angstmacherei, um die Abstimmenden zu beeinflussen." Mit diesen Worten eröffnete Ulrike Minkner, Vize-Präsidentin der Allianz für Ernährungssouveränität, die heutige Pressekonferenz "Fakten statt Angst!" der Initiative für Ernährungssouveränität.

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Keine steigenden Preise

Eines der am häufigsten vorgebrachten Argumente des Nein-Komitees ist, dass die Initiative zu steigenden Preisen führe. Pierre André Tombez, Präsident der Allianz für Ernährungssouveränität, kontert: "Wir sind gegen die organisierte Überproduktion, wie sie aktuell stattfindet. Jedes Kilo Milch oder Kartoffeln, das zu viel produziert wird, ist teuer für die Landwirtschaft und die Schweiz. Wenn man diese Mengen in den Griff bekommt, wird die Landwirtschaft günstiger."

Der Einkaufstourismus sei auch auf die Produzenten zurückzuführen: Wenn die Konsumenten auf der anderen Seite der Grenze dasselbe wie in der Schweiz einkaufen können, dann sei das wenig intelligent. Die Produzenten seien gefordert, Spezialitäten herzustellen, die es im Ausland nicht gibt.

"Für mich ist das ein Skandal"

An der Pressekonferenz kommt auch der Landwirt Werner Locher zu Wort. Er kritisiert, dass eine kostendeckende Milchproduktion kaum möglich ist: "Jeder von uns hat irgendeine Quelle, mit welcher er die Milchproduktion quersubventionieren muss." Zudem werde in der Branchenorganisation das Gesetz nicht eingehalten, dass jeder Bauer einen Milchkaufvertrag hat, in welchem jedes Jahr Menge und Preis festgelegt sind. "Die Mehrheit der Schweizer Bauern hat auch im laufenden Jahr keinen Milchkaufvertrag unterschrieben. Für mich ist das ein Skandal." Die Annahme der Ernährungssouveränitätsinitiative brächte eine Änderung, die ein langfristiges Existieren der Milchbauern sichern würde.

dmo