Die Verwaltung der Freiburger Staatsreben informierte an der offiziellen Degustation der neuen Jahrgänge am Montag, 23. April, über das Projekt. Dieses muss noch von den zuständigen Behörden genehmigt werden. Es umfasst den Bau eines Barrique-Kellers und technischer Räume, die Renovation des Gebäudes und den Umbau des Dachgeschosses. Der Staatsrat hat das Projekt, das hauptsächlich 2017 ausgearbeitet wurde, am 9. Januar 2018 mit einem Kredit von 4,2 Millionen genehmigt.

Die «Grande Maison» wurde im Jahr 1760 von den Mönchen des Klosters Hauterive erbaut. Da alle Weine der Domaine hier gekeltert werden, ist sie einerseits Betriebsgebäude, andererseits dient sie dem Staatsrat als Ort für offizielle Empfänge und auch die Kundschaft wird hier empfangen – diese Funktion ist derzeit noch wenig ausgeprägt. Die ersten Überlegungen sind 2015 angestellt worden. Sie ergaben sich einerseits aus dem Willen, dieses schöne Bauwerk aufzuwerten und mehr Besucherinnen und Besucher für Weintourismus-Angebote, Seminare oder Veranstaltungen empfangen zu können. Andererseits sollte damit die Qualitätsstrategie der Staatsweine unterstützt werden, indem neue Bedürfnisse abgedeckt werden, die sich aus dem neuen Weinsortiment ergeben.

Zwei Bauetappen

Die Keller der Domaine wurden gebaut für die Vinifizierung eines einzigen Weins, namentlich des Chasselas und entsprechen dem heutigen Trend der Diversifizierung nicht mehr. In den vergangenen 20 Jahren haben verschiedene rote Trauben wie Pinot noir, Syrah oder Merlot den Chasselas verdrängt. Zudem wird der Chasselas heute auf verschiedene Weise gekeltert. Diese Strategie führte zur Vinifizierung von kleineren Mengen, namentlich in Barriques, wofür mehr Platz benötigt wird. Daher ist vorgesehen, den Keller zu vergrössern, indem der Boden unter dem Hof ausgehöhlt wird. Dies schafft Platz für einen Barrique-Keller, technische Räume und ein Carnotzet. Letzteres dient dazu, die Kunden zu empfangen und den Direktverkauf und den Weintourismus auszubauen. Falls alle Genehmigungen erteilt werden, können die Arbeiten nach der Weinlese 2018 in Angriff genommen werden.

Die zweite Etappe der Arbeiten, die Sanierung und der Ausbau der «Grande Maison», dürfte nach der Weinlese 2019 beginnen. Die letzten umfassenden Arbeiten erfolgten 1952 und das Haus, namentlich die Fenster, die Isolation und die Statik, muss saniert werden. Mit der Initiative, die Domaine zu einem Ort für Seminare und Weintourismus zu machen, ist der Bau einer Küche sowie zusätzlicher Toiletten unumgänglich. Zudem müssen einige Zimmer in Sitzungsräume umfunktioniert werden. Das Dachgeschoss wird ebenfalls zum Sitzungszimmer umgebaut. So kann das imposante Gebälk angemessen zur Geltung gebracht werden.

pd