Mischkulturen seien im Schweizer Ackerbau eine Rarität, schreibt Christian Schöb, Professor für Agrarökologie an der ETH Zürich, in einem Blogbeitrag. 2016 waren es 0.03 Prozent beim Brotgetreide und 0.36 Prozent beim Futtergetreide. Mit der intensivierten Landwirtschaft habe die Biodiversität im Ackerbau stark abgenommen, nicht nur in der Artenzahl, sondern auch in der Anzahl Sorten per Art, also der genetischen Vielfalt. So sind laut Schöb viele der heute kultivierten Ackerflächen Monokulturen einer Sorte oder sogar eines einzigen Genotyps.

Schöb vergleicht Monokulturen mit einem Fussballteam, das lediglich aus Angreifern besteht, die alle in einer Platzhälfte stehen und Tore schiessen, aber nicht verteidigen. Monokulturen seien anfälliger und bedingten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und Düngern.

Mischkulturen könnten Abhilfe schaffen, so Schöb. Diese seien produktiver und widerstandsfähiger als Monokulturen. Der ETH-Professor fordert deshalb ein Umdenken im Agrarsektor. Es brauche eine vielfältigere Landwirtschaft und Züchtungsprogramme für Mischkulturen.

lid