Am 12. April ging mit der Nachkongresstour der Jahreskongress 2017 des Weltagrarjournalistenverbands IFAJ zu Ende. Unter dem Motto "Africa it's time" trafen sich 150 Agrarjournalisten aus aller Welt in Pretoria und Kapstadt.

Südafrika ist der wichtigste Lebensmittelproduzent aller afrikanischen Länder und der einzige Nettoexporteur von Lebensmitteln des Kontinents. Kongressorganisator Nico van Burick meinte in Pretoria, es sei wirklich Zeit für Afrika, die Lebensmittelproduktion selber in die Hand zu nehmen und den Kontinent selber zu ernähren. Wenn die Welt im Jahre 2050 neun Milliarden Menschen ernähren müsse, dann müsste Afrika die Lebensmittelproduktion um 70 Prozent erhöhen.

Ressourcen liegen brach

Dies sei möglich, denn in Afrika lägen viele Ressourcen brach, darunter ungenutzte oder nicht optimal bebaute Flächen und viele Arbeitskräfte, so van Burick. Damit die Entwicklung in diese Richtung ginge bräuchte es dringend Investitionen in Südafrika und ganz Afrika, besonders in der Landwirtschaft. Tatsächlich geschieht aber gegenwärtig das Gegenteil, da die Politik des korrupten Regierungschefs Jacob Zuma derzeit die Finanzwelt und die Wirtschaft verunsichert. Die Entlassung des Finanzministers hatte eine weitere Herabstufung der Währung auf Ramschstatus zur Folge.

Land an Arme verteilen

Denene Erasmus, leitende Redaktorin des Wochenzeitschrift Farmers Weekly, fragte, ob die korrupte Regierung unter Zuma soweit gehen werde, um an der Macht zu bleiben, wie einst Diktator Robert Mugabe im benachbarten Simbabwe. Wenn die Regierung damit beginnen würde, Land an die verarmten Massen zu verteilen, um ihre Gunst als Wähler zu sichern, dann stehe die Lebensmittelsicherheit Südafrikas auf dem Spiel. Erasmus fragte: "Wird die Partei die Lebensmittelversorgung des Lands (für den Machterhalt der Partei) opfern?" Die Unruhe unter den grossen Farmern in Südafrika ist gross und sie wächst weiter an.

In der breiten Diskussion des Themas Lebensmittelsicherheit, das in Afrika eine weit existentiellere Rolle spielt als in Europa, wurde auch die Diskussion zu diesem Thema in der Schweiz und die Abstimmung vom 24. September zur Sprache gebracht.

lid