Die Maul und Klauenseuche (MKS) ist gefürchtet, ist sie doch eine der verheerendsten Viruserkrankungen von landwirtschaftlichen Nutztieren. Sie kann in kürzester Zeit den gesamten Tierbestand eines Landwirten befallen und schwere wirtschaftliche Schäden verursachen.

13 Fälle in Tunesien, 121 in der Türkei

Tunesien meldete seit Ende April 13 Ausbrüche im Nordosten des Landes. «Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass in den kommenden Wochen weitere Fälle von MKS in der betroffenen Region auftreten», schreibt das BLV in einem Communiqué.

Auch in der Türkei ist die gefürchtete Tierseuche an der Grenze zur EU aktiv. Allein seit Jahresbeginn verzeichnete der türkische Veterinärdienst 121 MKS-Fälle in allen Landesteilen. «Das Seuchengeschehen ist nicht unter Kontrolle», warnt das BLV.


Tiere aufmerksam beobachten 


Beide Länder sind beliebte Feriendestinationen. Reisende können durch illegal mitgebrachte Fleisch- und Milchprodukte oder Souvenirs aus Fellen, Häuten, Hörnern, Knochen und anderen tierischen Produkten das Virus unwissentlich in die Schweiz einschleppen.

Aufgrund der aktuellen Entwicklung in Tunesien und in der Türkei ist auch hierzulande eine erhöhte Aufmerksamkeit von Tierhaltern und Tierärzten nötig: 


• Vermehrt kranke Tiere mit hohem Fieber, Blasenbildungen an Maul, Zunge, den Klauen oder Zitzen oder Lahmheit sind MKS-verdächtig. Unbedingt den Tierarzt verständigen

• Keine Lebensmittelabfälle an Schweine verfüttern, vor allem kein Fleisch

• Gute Betriebshygiene und Abgrenzung des Betriebes gegen aussen sind wichtig

• Ungewöhnliche Symptome dem Tierarzt melden


Bei Unklarheit lieber eine Probe erstellen lassen

Die Symptome sind im Anfangsstadium nicht immer eindeutig. «Deshalb lohnt es sich, in unklaren Fällen eine Ausschluss-Untersuchung durchführen zu lassen», rät das BLV. Dabei werden die Proben nach vorgängiger telefonischer Kontaktaufnahme mit dem Institut für Virologie und Immunologie IVI in Mittelhäusern per Express-Post eingesendet, ohne dass der Betrieb gesperrt werden muss.

Auch nicht-amtliche Tierärzte können eine Ausschluss-Untersuchung durchführen lassen.
Das BLV rät, lieber einmal zu viel als zu wenig Proben im Labor auf MKS untersuchen lassen.

Weitere Informationen zur MKS und der Ausschluss-Untersuchung unter www.nutztiere.ch.

BauZ