Die Notenbank gehe davon aus, «sich bei der Schaffung zusätzlicher Regeln in diesem Bereich einzubringen», stand im Manuskript für eine Rede, die der Fed-Vertreter Michael Gibson vor dem Bankenausschuss des US-Senats am Mittwoch halten soll.


Im Gespräch ist unter anderem eine Verbot, bestimmte Rohstoffe zu verwalten, wenn diese «ein unangemessenes Risiko» darstellten. Kritiker werfen den Banken vor, mit ihren Geschäften die Preise etwa für Nahrungsmittel in die Höhe zu treiben und das gesamte Finanzsystem zu gefährden.


Zudem wird das Recht der Geldhäuser hinterfragt, Öltanker und Metalllager zu besitzen und zugleich mit Rohstoffen direkt zu handeln und nicht nur am Derivate-Markt. Einige Grossbanken haben sich in Erwartung strengerer Auflagen von Teilen ihres Rohstoff-Geschäfts getrennt.


Geschäft seit 2003 verbreitet
Bereits im Sommer hatte die Fed angekündigt, den direkten Rohstoffhandel der Finanzinstitute stärker unter die Lupe zu nehmen - ins Visier gerieten dabei Wall-Street-Schwergewichte wie Goldman Sachs und JPMorgan Chase.


Die Basis für deren Geschäft mit Rohstoffen hatte die Notenbank erst 2003 gelegt, als sie einigen Banken Engagements in diesem Sektor erlaubte. Bereits 1999 wurde Finanzinstituten die Möglichkeit eingeräumt, Metall-Lager und Ölpipelines zu besitzen.


Einige betroffene Banken haben ihre Aktivitäten in dem sogenannten Geschäft mit physischen Rohstoffen bereits in Erwartung einer strikteren Regulierung stark zurückgefahren oder abgestossen: So hat Morgan Stanley sein Ölhandelsgeschäft an den russischen Staatskonzern Rosneft verkauft.


Margen rückläufig
Auch die Deutsche Bank steigt gerade aus dem Geschäft aus. Dieser Handelsbereich hat insgesamt an Attraktivität für die Banken verloren: Die Margen werden geringer, und der Handel bindet viel Kapital.


Erst im Sommer hatte JPMorgan seine Sparte zum Verkauf gestellt. Im Streit über Manipulationen am Energiemarkt schloss die Grossbank im Sommer zudem einen Vergleich mit den US-Behörden. Die Energieaufsicht FERC stellt gegen die Zahlung von 410 Millionen Dollar ihre Untersuchung ein.

sda