EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos gehe es unter anderem darum, zahlreiche Ausnahmen abzuschaffen, die dazu führen, dass ein Bio-Produkt nicht zu 100 Prozent aus Bio-Zutaten besteht, schreibt der "Spiegel". In einem dem Magazin vorliegenden Entwurf zu einer neuen EU-Verordnung heisst es, dass Standards, die nicht glaubwürdig sind, langfristig das Vertrauen der Verbraucher gefährden und zu einem Zusammenbruch des Marktes führen.

Auch konkrete Massnahmen werden von der EU-Kommission vorgeschlagen. Künftig sollen laut Vorschlag nur noch Betriebe Bio-Produkte herstellen dürfen, die ihren gesamten Betrieb umgestellt haben. In der EU ist im Gegensatz zur Schweiz ein Mix aus Biolandbau und konventioneller Landwirtschaft erlaubt.

Weiter sollen die Regeln für Pestizidrückstände verschärft werden und Eiweissfutter zu 100 Prozent Bio sein. Bisher war ein konventioneller Anteil von fünf Prozent erlaubt. Zudem sollen die Kontrollen vom Produzenten bis in die Läden deutlich ausgebaut werden. Auch das aktuelle System legaler Ausnahmen soll beschnitten werden, da es teilweise missbraucht wird.

Doch nicht nur bei der EU-Produktion, sondern auch bei den Bio-Importen will die EU strengere Regeln. Diese sollen schärfer kontrolliert werden. Derzeit verlässt sich die EU hauptsächlich auf Kontrollen durch die Herkunftsländer.

lid