Seit Monaten geistern in den Schweizer Medien einige selbst ernannte Bio-Messiasse umher. Sie verkünden dem nichts ahnenden Volk, dass mit der Annahme der wegweisenden Pflanzenschutz-Initiativen alle Probleme der Landwirtschaft, ja sogar der ganzen Menschheit, gelöst seien. Sie lassen den Nichtwissenden im Irrglauben, dass mit der Umstellung zum totalitären Bioanbau ein neues Zeitalter in der Menschheitsgeschichte beginnt.

Alles Bio oder was? 

In deren Augen ist es ein kleiner Schritt für die Bauern, jedoch ein grosser Schritt für die Menschheit. Einfach Ja sagen und alles wird besser, einfach so, von ganz alleine. Alles Bio, oder was?  Im letzten halben Jahr habe ich einige interessante Gespräche mit Berufskollegen zu diesem Thema geführt. Am meisten erstaunt haben mich dabei die Aussagen von verschiedenen Bioproduzenten. In geschlossenen Räumen, unter vier Augen, unter Vorbehalt der Anonymität äussern sich viele negativ zu den Initiativen.  Doch warum sagen diese Bioproduzenten ihre Meinung nicht öffentlich? Wovor haben alle Bioproduzenten Angst? Wird innerhalb der Bio-Organisationen etwa Druck gegen Andersdenkende gemacht? Haben sie Angst vor der Ächtung durch ihre Berufskollegen? Ich weiss es nicht. Aber ich weiss jetzt, dass es innerhalb der Biobewegung eine grosse Anzahl schweigender Mitglieder gibt.

Ein sachlicher Dialog muss jetzt beginnen

Das muss nicht sein, denn gerade eine Bewegung wie Bio hat dies nicht nötig. Deshalb appelliere ich an alle Bioproduzenten: Sagt eure Meinung, und zwar öffentlich! Damit innerhalb und ausserhalb der Bio-Organisationen endlich ein sachlicher Dialog zu den anstehenden Initiativen beginnen kann. Frei von Vorurteilen und Ideologien! Darum: Steht auf, wenn ihr Bio seid!