Es wird eng auf unserem Planeten. Und je enger es wird, desto lieber stehen wir uns gegenseitig auf den Füssen. Für manche ein notwendiges Übel, ist es für andere schon ein Hobby geworden, den Mitmenschen das Leben schwer zu machen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Angst, Neid, Missgunst oder Ahnungslosigkeit, schlechte Laune oder einfach nur Langeweile. Denunziationen, falsche Anschuldigungen oder üble Nachrede schlagen die überflüssige Zeit effizient zu Tode.

Blödianbühnen im Internet

Wem das anonyme Verpfeifen nicht genügt, dem stehen die neuen Blödianbühnen wie Facebook, Insta und Twitter zur Verfügung. Und sie werden gerne und viel genutzt. Es muss ja nicht immer ein gesichtsloser Brief an die Polizei oder den Tierschutz sein. Manchmal möchte der moderne Dummkopf auch wieder in seiner ganzen Herrlichkeit wahrgenommen werden und im Mittelpunkt stehen. Und manchmal suchen wir auch nur die angenehme Wärme eines öffentlichen Scheiterhaufens.

Viel Lärm um Nichts

In der Selbstdarstellung seiner Unfähigkeit ist der Mensch sicher das begabteste Tier. Während Vögel atemberaubende Balztänze aufführen, macht der liebeshungrige Landwirt bei Bauer-sucht-Frau mit, anstatt der Angebeteten wie bei den Pavianen den blauen Arsch zu zeigen, wird der Städter zum Stadtratskandidaten. Nur in einem gleichen wir unseren Verwandten aus dem Tierreich: Wir machen gerne viel Lärm um einen kurzen Paarungsakt.

Für die Kollateralschäden unseres Handels büssen dabei meistens andere. Bei uns Bauern sind es im Moment die Zuckerrüben- und Fleischproduzenten die unter der Geltungs- und Profilierungssucht der Antiagrarfanatiker leiden. Viel Schaden für viele, für ein bisschen Ruhm für wenige. Aber auch andere Berufsgruppen leiden. Nur sind mir die in meiner allgemeinen Ignoranz natürlich egal.