Egoisten wird es immer geben. Oder etwa doch nicht? Sie sind überall anzutreffen … auf der Arbeit («Das ist nicht meine Aufgabe»), im Strassenverkehr («Ich bin im Stress und kann dich jetzt hier nicht reinlassen»), auf dem Spielplatz («Mein Kind war zuerst da»), beim Einkaufen («Ich habe jetzt keine Zeit die runtergefallenen Artikel aufzuheben»): Egoisten! Stets bemüht, alles zu unternehmen, dass für sie bei was auch immer letzten Endes am meisten raus springt. Aber dann auch immer auf Zack, wenns darum geht, sich über die «anderen Egoisten» aufzuregen, da diese ihnen ja den Platz an der Sonne streitig machen könnten. Und je mehr Leute sich auf diese «Ich zuerst-Schiene» begeben, umso mehr ziehen sie andere mit.

Ein anderer zieht den Kürzeren

Gegenüber dem Egoisten steht der Altruist, welcher mit der Der-Gescheitere-gibt-nach-Einstellung durchs Leben geht und dadurch des Öfteren mal den Kürzeren zieht. Und doch kommt er langfristig trotzdem an sein Ziel. Dies ohne, dass er einen anderen beeinträchtigt oder ausnutzt. In der heutigen Zeit, in der alle nach Nachhaltigkeit schreien, stellt sich die Frage, welche der beiden Lebenseinstellungen wohl die Nachhaltigere ist? Sind es irgendwelche Hauruck-Aktionen welche nur gemacht werden, um das Ego zu befriedigen? Oder sollte man sich nicht etwas mehr Zeit lassen, um andere Wege zu prüfen oder die bereits eingeschlagene Richtung weiter zu gehen, um zu sehen, was da noch kommen mag?

Die Spirale dreht sich immer weiter

Meist sind es diese kurzfristigen Lösungen mit langfristigen Folgen, welche uns im Kreis drehen lassen. Und dann wird in demjenigen, der halt nachgibt, schnell ein Schuldiger gefunden. Das Spiel beginnt von vorne und die Zahl derjenigen, welche auf den Ego-Zug aufspringen, steigt. Bis zu dem Tag, an dem den Egoisten die Altruisten ausgehen.