Dass viele Menschen heutzutage nur noch wenig Bezug zur Landwirtschaft haben, kann auch positiv genutzt werden. Dadurch nämlich ist der strukturierte Tagesablauf, die Arbeit draussen mit Tieren und im Kontakt mit Bauernfamilien ist für viele etwas ganz anderes. So kann ein Aufenthalt und die Mitarbeit auf einem Betrieb für Jugendliche oder Suchtbetroffene Teil einer Therapie sein.

 

Das Projekt Alp

Im Rahmen des Projekts Alp werden fachlich begleitete Einzelplätze bei landwirtschaftlichen Gastfamilien im Kanton Bern vermittelt. Die Aufenthalte können längerfristig sein, oder von kurzer Dauer im Sinne eines Time-Outs in Krisensituationen.

 

Spielen als Lebensinhalt

In der Dokumentation von SRF begleitet die Kamera den heute 30-jährigen Liby L.. In seiner Jugend wurde laut Sendungsbeschrieb das Spielen am Computer zum alleinigen Lebensinhalt. Stark übergewichtig und abhängig vom Sozialamt verbrachte er bis zu 20 Stunden vor dem Bildschirm.  

Gamesucht verschüttet soziale und physische Fähigkeiten

Unter der Sucht litt Liby L.s Körper und Geist. Er konnte kaum noch normal sprechen, verlor alle Kraft und das Wissen über passendes Verhalten und Bewegungsregeln. 

Auf dem Bauernhof zurück ins Leben

Diese Defizite traten zutage, als er dank dem Projekt Alp (siehe Kasten) auf dem Betrieb einer sechsköpfigen Bauernfamilie im Berner Oberland platziert wurde. Dort hatte er keinen Zugang mehr zu seinen elektronischen Geräten und musste, auf dem Stand eines überforderten Kindes, zurück ins Leben finden.

 

Sendungshinweis

Was eine Gamesucht mit den Betroffenen macht und wie die Therapie auf dem Berner Oberländer Betrieb ablief, erfahren Sie am Donnerstag, 12. März 2020 von 20:05 bis 21:05 auf SRF 1