In einem versteckten Video wurde Landwirt Albert Lindenberger aus dem Kanton Solothurn gefilmt, wie er seine Schweine brutal anpackt und an den Ohren nimmt. Die Tiere werden zudem mit einer Schubkare in den Transporter verladen.

 

Der Landwirt wehrt sich im Beitrag: "Ich habe keinem Schwein den Schwanz oder die Beine gebrochen, sie sind alle munter".

Kein klarer Fall von Tierquälerei

Tobias Sennhauser des Tierschutzverein "Tier im Fokus" geht davon aus, dass es sich bei den Quälereien nicht um einen Einzelfall handle. Die Organisation will die Nutztierhaltung und alle Schlachthöfe in der Schweiz abschaffen. Auch der ehemalige Tieranwalt Antoine Goetsche kommt zu Wort. Wenn Schweine an den Ohren gepackt würden, sei das eher rauer Umgang, aber nicht ein klarer Fall von Tierquälerei, meint er. Anders sieht das die Kantonstierärztin Doris Bürgi: "Hier liegt klar ein Straftatbestand vor", sagt sie gegenüber SRF. Der Landwirt erhält schliesslich eine Strafanzeige. 

"Kontrollen reichen aus"

In der Schweiz werden Ställe und Tiertransport kontrolliert, jedoch das Auf- und Abladen nicht, wie die Rundschau berichtet. "Wir haben schon genügen Kontrollen es braucht nicht noch mehr", sagt der Präsident von Suisseporcs, Meinrad Pfister, dazu auf Anfrage der BauernZeitung. Es gebe bereits eine guten landwirtschaftliche Praxis und das Auf- und Abladen würde während er Ausbildung zum Landwirt vermittelt.

Fälle früh erkennen und melden

Wichtiger als Kontrollen sei hingegen, dass solche Fälle frühzeitig erkannt und gemeldet würden. "So kann Hilfe angeboten werden und Uneinsichtige müssen mit Konsequenzen rechnen. Proviande wird in Kürze eine Meldestelle einrichten, an welche jedermann mögliche Tierschutzvergehen melden kann, denen dann nachgegangen wird.", so der Präsident des Verbands der Schweizerischer Schweinezucht- und Schweineproduzenten.

 

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