Gerade diskutieren die neuseeländischen Behörden über die Erhebung einer Steuer für das Austreten von den Treibhausgasen wie Lachgas und Methan in der Tierhaltung. Es müsse endlich ein Preisschild auf die Umweltzerstörung, wie es Premierministerin Jacinda Ardern an einer Medienkonferenz formulierte. Die von den 6,3 Millionen neuseeländischen Kühen verursachten Emissionen gehören zu den grössten Umweltproblemen des Landes, wie die Zeitung «The Guardian» schreibt.

Das verschaffe einen Wettbewerbsvorteil

«Der Vorschlag bedeutet, dass die neuseeländischen Landwirte die ersten in der Welt sein werden, die die landwirtschaftlichen Emissionen reduzieren», sagte Ardern und fügte hinzu, dass dies dem grössten Exportmarkt des Landes (mit einem Wert von 46,4 Milliarden Dollar pro Jahr) einen globalen Wettbewerbsvorteil verschaffen würde, während das Land auf dem besten Weg wäre, sein Ziel der Methanreduktion bis 2030 zu erreichen.

Geld eintreiben «at farm level»

Die Idee stammt aus einem Schema, welches beabsichtigt, das Geld für die Kosten der Treibhausgasemissionen «at farmlevel», also bei den Bauern einzuholen. Die Regierung akzeptiere die meisten Empfehlungen, lehne jedoch den Vorschlag der Landwirte ab, wonach diese eine wichtige Rolle bei der Festlegung ihrer eigenen Emissionspreise spielen sollten.

Der vorgeschlagene Plan sieht vor, dass Landwirte, die die Schwellenwerte für die Herdengrösse und den Düngemitteleinsatz überschreiten, bis 2025 eine Abgabe zahlen müssen, die die Regierung auf Anraten der Kommission für Klimawandel und der Landwirte alle ein bis drei Jahre festlegt. Der Preis wird von den Fortschritten des Landes bei der Erfüllung seiner internationalen Zusage abhängen, die Methanemissionen bis 2030 um 10 % gegenüber 2017 zu senken. Gleichzeitig wird ein Netto-Null-Emissionsziel für 2050 angestrebt.

Papier soll Anfang 2023 unterzeichnet werden

Die Einnahmen aus der Steuer würden in neue Technologien, Forschung und Anreizzahlungen an Landwirte fliessen, die klimafreundliche Praktiken anwenden. Das Konsultationspapier soll Anfang 2023 vom Kabinett unterzeichnet werden. Ein Vertreter der Landwirtschaft merkte an der Konferenz an: «Wenn die Landwirte ab 2025 einen Preis für ihre landwirtschaftlichen Emissionen zahlen sollen, ist es wichtig, dass die echte Kohlenstoffbindung auf ihren Betrieben anerkannt wird». Eine weitere Stimme versuchte die Bauern zu verteidigen: «Die neuseeländischen Schaf- und Rinderhalter verfügen über mehr als 1,4 Mio. Hektaren einheimische Wälder auf ihrem Land, die Kohlenstoff binden. Es ist nur fair, dass dies anerkannt wird».