Diese schonenden Massnahmen sind besonders wichtig bei der Mahd von artenreichen extensiven Wiesen, aber auch bei blühenden Intensivwiesen:

Zeitpunkt: Am Abend oder frühen Morgen mähen, damit möglichst wenig fliegende Bienen und Tagfalter getötet werden.

Mähwerk: Auf Mähaufbereiter verzichten, da sie an der Kleinfauna grosse Schäden verursachen. Statt rotierender Mähwerke sollten Balkenmäher eingesetzt und möglichst wenige Überfahrten gemacht werden.

Schnitthöhe: Eine Schnitthöhe von rund zehn Zentimetern kann die Überlebenschancen für z. B. Amphibien und Reptilien erhöhen.

Später Schnitt: Ein später Schnitt (nach Mitte Juni im Talgebiet, nach Mitte Juli im Berggebiet) ermöglicht es einem Teil der Schmetterlings- und Brutvogelarten in den Wiesen, ihre Entwicklung abzuschliessen. Ausserdem erlaubt ein später Schnitt das Versamen der meisten Wiesenblumen und trägt zur Erhaltung und Förderung der botanischen Qualität der Wiesen bei.

Ungemähte Streifen stehen lassen: Zirka zehn Prozent derFläche sollten als Rückzugsort dienen. So können Insektenpopulationen überleben und die gemähte Wiese schneller wiederbesiedeln. Wichtig ist, bei jedem Schnitt den Standort des ungemähten Streifens zu wechseln, sonst kann Verbuschung auftreten und die Qualität der Flora abnehmen. Da viele Tagfalter im Altgras überwintern, sollten die Streifen auch über den Winter stehen bleiben.

Grössere Flächen gestaffelt mähen: Zum Beispiel sollten zwei Drittel der Fläche am 15. Juni und der Rest zwei Wochen später gemäht werden. Eine gestaffelte Mahd ist auch überbetrieblich sinnvoll, etwa bei an-grenzenden Ökowiesen anderer Landwirt(innen).

Wiese absuchen: Vor dem Mähen die Wiese absuchen oder mit Fahnen verblenden, um Junghasen und Rehkitze zu vergrämen.

Schnitt von innen nach aussen: Dadurch können Wildtiere wie Rehkitze und Junghasen fliehen.

Mahdintervalle: Lange Mahdintervalle von sechs Wochen zwischen dem ersten und dem zweiten Schnitt sind nötig, damit bodenbrütende Vögel ihre Brut aufziehen können.

Weitere Informationen zurFörderung der Biodiversität: www.agri-biodiv.ch