Veröffentlicht wurde die Studie in der Fachzeitschrift «Science». Demnach besteht eine Wechselwirkung zwischen dem Verlust der biologischen Vielfalt und der globalen Klimakrise.

Wichtige ökologische Funktionen

Zwar stehen bei «Die Schweiz blüht» Blühstreifen im Fokus, die Website dazu informiert aber auch über andere Massnahmen der Landwirtschaftsbetriebe zur Förderung der Biodiversität. (Bild SBV)BiodiversitätDas Projekt «Die Schweiz blüht» macht auf Blühstreifen und deren Nutzen aufmerksamDienstag, 13. April 2021«Wenn wir Vögel und Säugetiere verlieren, verlieren wir nicht nur die Arten selbst. Wir verlieren diese wichtige ökologische Funktion, nämlich die Ausbreitung von Samen», sagte der Hauptautor der Studie, Evan Fricke von der Rice Universität der Nachrichtenagentur AFP. Etwa die Hälfte aller Pflanzen sind darauf angewiesen, dass Tiere ihre Samen oder Früchte fressen und ausscheiden oder auf andere Weise verbreiten. Anderen genügt der Wind zur Verbreitung der Samen. 

Das US-dänische Forscherteam erstellte eine Karte, die die Beiträge von Vogel- und Säugetierarten bei der Verbreitung von Samen aufzeigt. Zudem verglichen die Forscher heutige Daten mit Modellen, in denen sie die Situation ohne das vom Menschen verursachte Aussterben vieler Tierarten und der damit einhergehenden Verringerung der Verbreitungsgebiete berechneten.

Auch Europa ist stark betroffen

Die Lage des Starkwindbandes Jetstream ist entscheidend für unser Wetter. Dass es sich in Bögen um die Erde bewegt, ist normal. Problematisch wird es, wenn die Wellentäler und -berge über längere Zeit verharren. (Bild jsc / Pixabay)WetterSchweiz unter Wasser, Nachbarländer in Flammen – Ursachen und Prognosen für die ZukunftDonnerstag, 12. August 2021 Laut Studie zeigte sich, dass die Verluste bei der Samenverbreitung insbesondere in den gemässigten Regionen Nordamerikas, Europas, Südamerikas und Australiens gross waren - obwohl dort nur wenige Prozent der ehemals beheimateten Säugetier- und Vogelarten verschwunden sind. 

Die Ergebnisse deuten den Forschern zufolge darauf hin, dass eine Wiederansiedlung bestimmter Tierarten in gewissen Regionen dem Kampf gegen den Klimawandel zuträglich sein könnte. «Der Rückgang von Tieren kann ökologische Netzwerke in einer Weise stören, die die Klimaresistenz ganzer Ökosysteme bedroht», betonte Fricke.

Die Studie quantifiziert das Problem erstmals auf globaler Ebene: Die Forscher schätzen, dass die Fähigkeit der von Tieren verbreiteten Pflanzen, mit dem Klimawandel Schritt zu halten, durch den Verlust wichtiger Tierarten bereits um 60 Prozent reduziert wurde.