Waschmaschine, Geschirrspüler, Spiegelschränkchen und Hausapotheke – das sind alles potenzielle Quellen von Mirkoverunreinigungen. Diese können herkömmliche Abwasserreinigungsanlagen (ARAs) nicht herausfiltern, wie es in einer Mitteilung des Kantons Wallis heisst. Somit landen diese Stoffe und Partikel in Gewässern und im Trinkwasser.

Bedenkliche Wirkungen

Fische und andere im Wasser lebende Organismen können durch Chemikalien und Rückstände von Medikamenten aus dem Abwasser geschädigt werden. Ihr Stoffwechsel oder das Hormonsystem werden gestört, was ganze Populationen in Gefahr bringen kann. 

Zu den Mirkoverunreinigungen gehören auch Mikroplastik-Partikel. Deren Auswirkungen sind och wenig erforscht. Es gibt aber gute Gründe für die Annahme, dass Mikroplastik ungesund ist. (Mehr zu Mirkoplastik lesen Sie im Artikel "Das kleine Übel"). 

Kampagne gegen synthetische Stoffe

Die Walliser Dienststelle für Umwelt startet eine Kampagne, um Mirkoverunreinigungen an der Wurzel, das heisst im Haushalt, zu bekämpfen. Das sei die effizienteste Vorgehensweise, schreibt der Kanton Wallis. Die Dienstställe rät z. B. Folgendes:

 

  • Feuchtes Mikrofasertuch statt Reinigungsmitteln auf Holzmöbeln anwenden. Das funktioniert auch für den Boden  
  • Weichspüler machen nur bei Naturfasern Sinn, nicht aber bei Kunstfasern
  • Besser Fleckenentferner als mehr Waschmittel (gezielte Wirkung am Flecken)
  • Waschmittel sparsam dosieren (Hersteller-Angaben studieren und selber bis zur Minimaldosis ausprobieren. Zuviel Waschmittel kann Rückstände in der Wäsche bilden und so die Haut reizen)
  • Gleiches gilt für den Geschirrspüler, wobei sich Pulver leichter individuell dosieren lassen als Tabs. Auch Klarspüler ist nicht immer nötig.
  • Wasch-, Reinigungs- und Geschirrspülmittel mit Ökolabel kaufen (z. B. Oecoplan oder M Plus)
  • Keine chemischen Entstopfungsmittel (Saugglocken oder Mittel auf Enzymbasis verwenden oder aber den Siphon abschrauben)

Weitere Hinweise zum Umweltschutz und Energiesparen im Haushalt gibt es auf der Website energie-umwelt.ch

 

Eine App hilft

Codecheck ist eine App, mit der man den Strichcode von Produkten (Kosmetik, Putzmittel usw) per Smartphone scannen kann. Die App listet alle bedenklichen Inhaltsstoffe auf und zeigt, weshalb man sie meiden sollte (z. B. weil sie aus Erdöl gemacht sind, Allergien auslösen oder das Hormonsystem beeinträchtigen können). 

Sie ist gratis im AppStore erhältlich. 

 

Bitte kein Javelwasser

Die Kampagne unter dem Namen "Ganz sachte dosieren" soll auch darauf aufmerksam machen, dass Manches im Haushalt unnötig ist. Da WC-Steine, Schaumbäder, Losungsmittel oder Biozide wie Javelwasser die Umwelt und letztlich unser Trinkwasser belasten können, sollte man besser darauf verzichten.

Als Teil der Kampagne soll es Plakate und Flyer mit praktischen Tipps geben. Auch der Pflanzenschutz als Quelle von Mikroverunreigungen wird im Frühling bei Workshops in Familien- und Schrebergärten thematisiert.