Rekordverdächtig sei unter anderem der Absatz von Butter: Dieser habe um 15 Prozent gegenüber Vorjahr zugelegt, schreibt der Verband der Schweizer Milchproduzenten (SMP) in einer Mitteilung. Im Vergleich dazu sei der Butterabsatz 2019 gegenüber 2018 nur um 2,2 Prozent gestiegen. Auch die Entwicklung von Frischmilch sei interessant zu beobachten gewesen: Im Januar 2020 habe Frischmilch noch einen Absatzrückgang von 1 Prozent verzeichnet. Schon im März, also während des ersten Lockdowns, habe der Absatz aber mit rund 24 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zugenommen, schreibt die SMP weiter.

Mehr Kochen, weniger Einkaufstourismus

Die Gründe für den Absatzanstieg von praktisch allen Milchprodukten vermutet die SMP zum einen beim Homeoffice und geschlossene Restaurants. Beides habe ein vermehrtes Kochen zu Hause bewirkt. Andererseits seien auch die Grenzen geschlossen gewesen, was den Einkaufstourismus praktisch verunmöglicht habe. So hätten sich die Pandemiemassnahmen positiv auf den Verkauf von Schweizer Milchprodukten ausgewirkt.

Verändert sich das Konsumverhalten wieder?

Ob das Rekordhoch so weitergehe, werde sich erst zeigen, schreibt die SMP weiter. Auch die Absätze vom aktuellen Jahr 2021 würden bei allen Teilmärkten deutlich über den Werten von 2019 liegen (siehe Kasten). Der Vergleich vom aktuellen Jahr mit 2020 zeige hingegen, dass die Mehrheit der Produktgruppen etwas tiefere Absatzzahlen aufweisen würden. Erst die kommenden Monate mit den weiteren Öffnungs- und Lockerungsschritte würden zeigen, ob ein Teil der Konsumenten tatsächlich weniger im Ausland Lebensmittel einkaufen werde und die Besinnung auf die Herkunft Schweiz anhalte oder ob alte Gewohnheiten wieder aufgenommen würden.