Während das Unternehmen bisher von einer Getreideernte in Höhe von rund 4,2 Mio t ausgegangen war, sollen nach der aktuellen Prognose gerade einmal 3,5 Mio t von den Landwirten eingebracht worden sein. Das wären gut 40 % weniger als im Vorjahr und nach Darstellung von Lantmännen eine der kleinsten schwedischen Gerteidernten seit den fünfziger Jahren.

Laut dem Leiter der Getreidedivision bei Lantmännen, Mikael Jeppsson, ist die deutliche Korrektur insbesondere wegen einer zu positiven Einschätzung der Winterbestände im Juli und August nötig geworden. Damals hätten die Winterungen noch einen vergleichsweise guten Eindruck gemacht, so dass man von nennenswerten Ertragszuwächsen ausgegangen sei. In Folge der anhaltenden Dürre seien diese jedoch weitgehend ausgeblieben, so dass die Erträge auch in den Spätdruschgebieten weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben seien.

Schlechte Liquidität auf Bauernhöfen

Nach Angaben von Jeppsson ist der schwedische Getreidemarkt in diesem Jahr deutlich unterversorgt, was längerfristige Folgen für die Lebensmittelproduktion und höhere Lebensmittelpreise nach sich ziehen dürfte. Nicht vergessen werden sollte nach seinen Angaben die schlechte Liquiditätssituation auf den Höfen, die durch höhere Getreidepreise längst nicht ausgeglichen werde.

Immerhin seien die Aussaatbedingungen für die Winterkulturen zur Ernte 2019 sehr gut gewesen, betonte Jeppsson. Die Anbaufläche falle daher voraussichtlich deutlich höher aus als im vergangenen Jahr. Im Herbst 2017 hatte extreme Nässe die Drillarbeiten stark behindert. Viele Landwirte hatten deshalb zwangsweise den Anteil von Winterungen zu Gunsten von Sommergetreide zurückgenommen.

AgE