An seiner zweitägigen Sitzung im Engadin bewältigte der 23-köpfige Vorstand des Schweizer Bauernverbands eine reich befrachtete Traktandenliste. Er analysierte unter anderem die zum Teil dramatische Situation auf den Märkten.

Insbesondere verurteilte er die aktuellsten Abschläge bei den Kuh-Schlachtviehpreisen von mehr als einem Franken - in einer Zeit, in der der Fleischmarkt keinen nennenswerten Überhang verzeichnet, wie SBV-Kommunikationsleiterin Mirjam Hofstetter sagt.

Wetterkapriolen

Ebenso zeigte er sich besorgt über die Ernteausfälle und damit verbundenen Qualitätseinbussen im Pflanzenbau infolge der Wetterkapriolen. Besonders die Verluste beim Getreide sowie bei den Erdbeeren gäben keinen Anlass für Freudensprünge, so Hofstetter. Für diesen Herbst erwartet der Verband eine tiefe Kartoffel- und Rübenernte. Ebenso bilanzierte der Vorstand grosse Schäden aufgrund der Kirschessigfliege.

Weiter diskutierte der Vorstand die mehr als angespannte Einkommenssituation der Bauernfamilien, die sich 2016 noch zuspitzen wird - nicht zuletzt auch wegen diesen Ernteausfällen. Schlussendlich brachte er sich zu seiner Initiative für Ernährungssicherheit und den Bundesfinanzen auf den aktuellsten Stand und verabschiedete das Tätigkeitsprogramm 2017 zuhanden der Landwirtschaftskammer.

Sicht der Berggebiete

Als Spezialthema stand die Berglandwirtschaft und Alpwirtschaft auf dem Programm. Thomas Egger, Direktor der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für die Berggebiete (SAB) und Erich von Siebenthal, Präsident des Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbands (SAV) brachten ihre Sicht der Dinge in die Diskussion ein.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass es umfassende Massnahmen für den Erhalt belebter ländlicher Gebiete braucht und gemeinsame Strategien nötig sind.

lid