Braunes zotteliges Haar, massive hüfthohe Statur, lange spitze Hörner, liebenswertes Gemüt: Schottische Hochlandrinder schaffen es, jedes Herz zu erwärmen. Auch Peter Stöckli lächelt über beide Backen, sobald er in seinen Stall kommt. Wann immer er spricht, streichelt er eines seiner Tiere. «So viel Streicheleinheiten wie die Rinder gerne hätten, kann ich ihnen leider nicht geben. "Dafür habe ich schlicht nicht genug Zeit", sagt Stöckli und lacht.

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Highlander passen in die Schweiz

"Sie sind von sehr ruhigem Gemüt", erklärt Stöckli, der seit 25 Jahren zusammen mit seiner Familie Highlander hält – in den Schweizer Highlands in Rüschegg Gambach, mitten im Naturpark Gantrisch. Das Gebiet mit seinen weiten Feldern erinnert an die schottischen Highlands, die geprägt sind von baumlosen Mooren und gebirgiger Landschaft.

Die Tiere passen gut in die Gegend. So kann sie der Bauer auf fünf verschiedenen Weiden fast das ganze Jahr draussen halten. Sie sind durch ihr dichtes Fell gut gegen Kälte und Schnee gewappnet. Nur von Dezember bis April hält Stöckli die Rinder im Freilaufstall mit viel Auslauf. Den Rest sind sie auf den Weiden und im Sommer auf der Alp. "Ich kann die Rinder draussen ganz natürlich halten, sie haben viel Auslauf", so Stöckli.

Lange Zeit zum Wachsen

Das Futter kommt vom eigenen Hof: Auf 28 Hektaren betreibt der Bauer Graswirtschaft, dazu kommen 18 Hektaren Alpweide. Im Winter gibt es Heu, Emd und Grassilo. Im Sommer reicht das Gras auf der Weide als Futter aus. Ohne Zusätze im Futter und ohne Kraftfutter dauert es zwei Jahre, bis die Tiere mit einem Gewicht von 200 Kilogramm aufwärts schlachtreif sind. Deswegen sind jeweils auch zwei Generationen Jungtiere auf dem Betrieb. Insgesamt sind es 20 Kühe und jeweils 15 bis 20 Jungtiere pro Generation. Die Highland-Cattle-Rinder werden in der Mutterkuhhaltung nach Richtlinien eines Ehrenkodex des Vereins der Hochlandrinder -Züchter der Schweiz gehalten.

Highlight ist die jährliche Highland Cattle Show

Die meisten Bauern, die Highland Cattle halten, sind besonders auf ökologische Aspekte bedacht. Im Verein der Hochlandrinder-Züchter, der Highland Cattle Society Switzerland, kann sich Stöckli mit anderen Gleichgesinnten austauschen. Einer der wichtigsten Events der Züchter ist die jährliche Highland Cattle Show (Siehe Box). Gewaschen und gestriegelt «Das ist ein toller Event um die anderen Züchter zu treffen», erzählt Peter Stöckli. Während zwei Tagen werden die schönsten Tiere ausgezeichnet. «Dieses Jahr ist ein schottischer Richter dabei», sagt Stöckli freudig.

Schon eine Woche vor der Show werden die Tiere ein erstes Mal rausgeputzt: Mit Hochdruckreiniger gewaschen und gestriegelt. Dann kurz vor der Show kommt noch der Feinschliff. Dieses Jahr tritt Stöckli mit sieben Tieren an, darunter zwei Stiere und fünf Kühe. Auch eine Old Lady mit Kalb nimmt er mit an die Show, die heuer zum 20. Mal stattfindet. (Siehe Infos im Kasten) Moderner Bauer «Man weiss nie, ob man etwas gewinnt», meint Stöckli. In den vergangenen Jahren konnte er aber auch schon grosse Erfolge feiern. Etwa 2016, als er mit zwei Rindern auf dem ersten Platz landete. Einmal in der Kategorie Jungrinder und einmal bei den Jungstieren.