Ein schöner Bart reicht nicht, um den Älpler-Bart-Wettbewerb in der Schweiz zu gewinnen. "Der Bart muss auch zum Typ passen", erklärt der Älpler, welcher für den schönsten Bart in der Kategorie "Vollbart naturale Älpler" ausgezeichnet wurde – Pius Sidler aus Wattwil SG. Sein Bart ist leicht hellbraun und wird schon langsam weiss. Buschig, aber doch gepflegt fällt er über das Kinn. Auf dem Kopf braucht Siedler hingegen keine Haare, um den ersten Platz zu ergattern. "Das Gesamtbild ist das wichtigste", meint Jurymitglied Peter Laube. Es müsse einfach ein schöner Älpler sein, dabei seien etwa auch Runzeln erwünscht, so Laube.

Er muss ins Gesicht passen

Am Prättigauer Alpspektakel in Seewis GR findet jährlich das Alpenbart-Treffen statt. Und dort wird dann auch der schönste Bart gekürt. Zu Beginn werden alle Teilnehmer auf die Bühne gebeten, so erhält die Jury einen Überblick über die verschiedenen Bartträger. Danach gilt es ernst: Jeder Kandidat kommt einzeln auf die Bühne, begleitet von einer lustigen Moderation. Die Jurymitglieder vergeben darauf Punkte  von 7 bis 10. Auch halbe Punkte sind möglich. "Wir schauen auf die Dichte, Länge und wie er ins Gesicht passt", erklärt Peter Laube. Ein schöner Bart wuchere nicht aus und sei in der Form leicht geschnitten, meint er. Aber das ist seine individuelle Einschätzung. Neben ihm sitzen noch fünf andere Jury-Mitglieder, die vielleicht anderer Meinung sind. Darunter  zwei Coiffeure, der Gemeindepräsident der Gastgemeinde, ein Vertreter der Landi sowie ein Mitglied der Schnauz- und Bartfreunde Schweiz. Peter Laube selbst ist Präsident des Vereins und hat langjährige Erfahrung im Bärte richten.

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Jeder Älpler muss seinen Bart einzeln vor der Jury präsentieren. (Bild zVg)

 

Vier Tipps für einen schönen Bart

  1. Jeder Bart ist individuell: Die richtige Bartpflege sieht daher bei jedem Mann etwas anders aus: Das Wichtigste ist, dass der Bart mit einer milden Seife gewaschen wird. Dafür sollte man kein billiges All-in-one Shampoo benutzen, wie Gina Lüscher vom Barbershop Zizers empfiehlt. Denn das Shampoo trocknet den Bart zu sehr aus.
  2. Mit Naturborste kämmen: Älpler-Bärte sind eher lang, daher empfiehlt sich für die Pflege eine Bürste mit Naturborste, etwa Wildschweinborste.
  3. Bart ölen: Ist der Bart sehr trocken, kann er mit einem Bartöl wieder zum Glänzen gebracht werden. Passende Öle findet man in Barbershops.
  4. Regelmässiger Schnitt: Es ist wichtig, die Spitzen oft zu schneiden. Dann bleibt der Bart dicht und es gibt keinen Spliss, der die Haare spaltet. Je länger und dichter man den Bart tragen möchte, umso häufiger muss er geschnitten werden. 

Auch braune Bärte punkten

Der Älplerbart brauche wenig Pflege. "Er braucht ähnliche Pflege wie die Haare auf dem Kopf", so Peter Laube. Man kann ihn waschen und mit Weichspüler behandeln. Je nachdem werden auch Bartöle verwendet. Für den Wettbewerb selbst dürfe der Bart aber nicht gross frisiert werden, so Laube. "Es braucht nicht viel, waschen und föhnen reicht", erklärt der Zweitplatzierte Christan Jost aus Wolfhalden AR. Der 63-jährige Landwirt hat seinen Betrieb an die nächste Generation weitergeben und arbeitet nun als Angestellter. Auch Pius Sidler war einmal Landwirt. "Es ist aber nicht zwingend, dass man einen landwirtschaftlichen Hintergrund hat, um mitzumachen", so Sidler. Alpenbart heisse einfach, dass der Bart naturbelassen bleibe.

Sidler hoffe, dass in Zukunft noch mehr Leute mitmachen. Beim Nachwuchs hapere es noch etwas. "Viele denken, ein Bart muss grau oder weiss sein, das stimmt aber nicht. Auch braune Bärte haben eine Chance", so Sidler. So erreichte dieses Jahr in der Kategorie "Vollbart naturale International" etwa der 37-jährige Marc Bereiter aus Österreich mit einem kastanienbraunen rauschenden Vollbart den zweiten Platz.

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Auch Braune Bärte haben Chancen. (Bild zVg)

Damen freuen sich über Bärte

Mit einem Älpler-Bart könne man zudem bei den Damen punkten, weiss Pius Sidler: "Hierzulande, ist es weniger so, aber im Ausland habe ich bemerkt, dass sich die Frauen schon über den Bart freuen."

Generell ist der Älpler-Bart nicht besonders im Trend, so Gina Lüscher vom Barbershop Zizers. "Aber bei den Älplern ist die Pflege im Trend", so die Barbierin. Dies bestätigt auch der Schweizer Älpler mit dem zweitschönsten Bart: "Ich mag keine ungepflegten Bärte – diese Männer sollten sie lieber abschneiden", meint Christian Jost.

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