Güte, Ertrag beim ersten Schnitt und Gesamtertrag, Jugendentwicklung, Konkurrenzkraft, Ausdauer, Resistenz gegen Blattkrankheiten und gegen Kleekrebs sowie Winterhärte – das waren die Kriterien, nach denen Agroscope von 2019 bis 2021 14 Sorten Inkarnatklee verglichen hat. Auch der Trockensubstanzgehalt beim Schnitt habe man bestimmt, heisst es in einem Beitrag in «Agrarforschung Schweiz». Liege dieser zu tief, könnten Probleme bei Konservierung und Fütterung die Folge sein.

Keine besser als der Standard

Die 14 Kandidaten verglichen die Forschenden mit der Standardsorte Contea. Bei den Versuchen schnitt aber keine der getesteten Sorten besser ab als Contea. Jene beiden, die neu auf der Empfehlungsliste stehen heissen Rokali und Red und erzielten die besten Ergebnisse.  Streng genommen erfüllen sie also die Aufnahmekriterien für die Sortenempfehlung nicht, schreibt Agroscope. Es sei aber das Ziel, immer mindestens drei Sorten Inkarnatklee darauf zu haben, so die Begründung.

Gut, aber keine besonderen Vorteile

Rokali und Red zeigten gute Werte beim ersten Schnitt, der Güte, Konkurrenzkraft und der Resistenz gegen Blattkrankheiten. Erstere Sorte hatte ausserdem einen hohen Trockensubstanzgehalt bei der Ernte. Was die Resistenz gegen den beim Inkarnatklee gefürchteten Kleekrebs angeht, wiesen weder Red noch Rokali gegenüber dem Durchschnitt der getesteten Sorten besondere Vorteile auf.

 Hauptsächlich als Zwischenfutter

Agroscope beschreibt Inkarnatklee folgendermassen:

  • Kurzdauernde, überwinternde Leguminose.
  • Ziemlich frostempfindlich.
  • Braucht von der Aussaat bis zur Blüte etwa 60 Tage.
  • Keine hohen Ansprüche an den Bodentyp, bevorzugt aber fruchtbare, mittelschwere und pH-neutrale oder alkalische Böden.
  • Hauptsächlich eingesetzt im Zwischenfutterbau nach Getreide.
  • Es sind zwei Schnitte möglich: Ein erster im Herbst und der Hauptschnitt nach dem Winter.
  • Anschliessend können wegen des späten Schnitts im Frühling nur Kartoffeln oder Silomais angebaut werden.
  • Selten in Reinkultur verwendet, meist als Gemenge zusammen mit Italienischem Raigras oder Westerwoldisch Raigras (so z. B. in den beiden Standardmischungen für den Zwischenfutterbau SM 151 (Landsberger-Gemenge) und SM 155 (Luzerne-Grasig-Mischung)).
  • Diese Mischungen liefern proteinreiches und ausgewogenes Futter.