Hagel kann diverse Kulturen schädigen, auch Trauben. Das sogenannte Söndern bei der Ente, das aufwändige Aussortieren beschädigter Früchte, lohnt sich einer Untersuchung von Agroscope zufolge aber nicht immer.

Blauburgunder schmeckt gesöndert besser

In Versuchen liessen die Fachleute jeweils zwei Weinvarianten von einem Experten-Panel und den Teilnehmenden einer Önologie-Tagung verkosten sowie blind beurteilen: Ein Wein war ausschliesslich aus unbeschädigten Trauben hergestellt worden, der andere basierte auf ungesöndertem Erntegut. Im Falle des Blauburgunders überzeugte erstere Variante mehr, wie Agroscope mitteilt. Die zusätzliche Arbeit zum Aussortieren hatte sich somit gelohnt.

Aufwand sparen bei Müller-Thurgau

Zur Überraschung der Forschenden wurde im Gegensatz zum Blauburgunder beim Müller-Thurgau die nicht gesönderte Variante bevorzugt. «Dies spricht dafür, bei Hagelschäden zu erwägen, Zeit und Geld zu sparen», schlussfolgert Agroscope. Offenbar könnte ohne Qualitätseinbusse das ganze verfügbare Traubenmaterial für die Herstellung eines Basisweins verwendet werden. Für die Rotwein-Variante empfehle man daher, auf eine rasche Verarbeitung mit wenig Maischekontaktzeit im Sinne eines Rosés zu setzen.