Bis jetzt habe er irgendwie funktioniert, sagte Andreas Suter am Sonntagabend, aber wenn er das Ganze dann wirklich realisiere, werde es hart. Am Samstagabend, 30. April, zerstörte ein Unwetter mit Hagel und Starkregen in wenigen Minuten jahrelange Aufbauarbeit auf seiner neu remontierten Obstanlage auf dem Loorhof in Lupfig im Kanton Aargau. Die Hagelkörner, mit Wasser zu einer tonnenschweren Masse vermischt, rissen das Gerüst mit dem Hagelnetz um und drückten Tausende von Jungbäumen auf einer Fläche von drei Hektaren zu Boden.

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Hagel kam im dümmsten Moment

Am selben Tag waren die neuen Hagelnetze mit Reissverschlusssystem montiert und geschlossen worden. Die Querverspannung, die dem System mehr Stabilität gibt, war für Montag vorgesehen. Das Montageteam ging in den Feierabend, bei Familie Suter war noch ein kleine Abschiedsfeier zur Pensionierung einer langjährigen Mitarbeiterin angesagt.

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Kurz darauf dann der Schock bei dem jungen Landwirt, als er aus dem Fenster auf die zerstörte Obstanlage blickte. Sofort begann er zu telefonieren und organisieren. Zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer packten den ganzen Sonntag mit an und räumten das Gröbste auf.

Viele Jungbäume sind nicht mehr zu retten

«Wir hoffen, dass wir etwa 50 Prozent der Bäume retten können», erklärte Andreas Suter gegenüber der Bauernzeitung. Einige sind abgebrochen, bei anderen sehen die Stämme intakt aus.

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Die geknickten Betonpfähle für das Gerüst wurden Anfang Woche abgeschnitten, eingekürzt, neu gesetzt und die Bäume aufgerichtet. Das Netz kann über diesem Provisorium nicht gespannt werden. Gäbe es erneut Hagel, würde er die jungen Bäume verletzen.

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Der Schaden lässt sich noch kaum in Franken beziffern. Hagelnetz, Holzpfähle und Bewässerungsleitung sind beschädigt, 1000 Betonpfähle geknickt. Aber das Material ist nur ein Teil, schwer wiegen für den Produzenten Arbeitsaufwand und Ertragsausfall. Auf neue Bäume und Betonpfähle wird er lange warten müssen.

Nun bittet Familie Suter mit einem Spendenaufruf um Unterstützung.

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Weitere Obstanlagen blieben verschont

Das Hagelwetter am 30. April war lokal sehr eingegrenzt und führte gemäss der Kantonspolizei Aargau nur zu wenig Schadensfällen. So blieben immerhin zwei weitere, kleinere Obstanlagen des Betriebs in Lupfig und Birmenstorf sowie die Erdbeerfelder verschont. Andreas Suter hat den Loorhof Anfang Jahr von seinen Eltern übernommen; Obstbau mit Direktvermarktung ist das wichtigste Standbein.