Der Pilz Fusarium graminearum gehört zu den wichtigsten Krankheitserregern im Getreidebau. Agroscope-Forschende haben nun entdeckt, dass ein in der Natur vorkommender Fusarium-Gegenspieler den schädlichen Pilz effizient unterdrücken kann.

Bis zu 90% weniger Pilzgift

Enge Mais-/Getreidefruchtfolgen fördern Ährenfusariosen in Getreide, weil Mais häufig von Fusarien befallen wird. Solche Infektionen führen zur Bildung von Pilzgiften, den Mykotoxinen, welche die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden.

Forschende der Agroscope haben entdeckt, dass der in der Schweiz vorkommende Gegenspieler Clonostachys rosea Fusarien auf Mais-Ernterückständen unterdrücken kann. Im Feld konnte dieser nützliche Pilz die Bildung des Fusarien-Mykotoxins Deoxynivalenol (DON) um bis zu 90 Prozent reduzieren. Um eine Infektion mit Fusarien hervorzurufen, legten die Agro-scope-Fachleute bis anhin infizierte Maisstängel ins Feld. In einer neuen Versuchsreihe wird erstmals der Einsatz von C. rosea direkt beim Mulchen der Maiserntereste überprüft. Dabei wird der nützliche Pilz mittels einer Sprühapplikation während dem Mulchen ausgebracht.

Eine Anwendung pro Saison

Das Ziel ist es, den Pilz nur einmal auszubringen. «Falls die Etablierung über den Winter nicht ausreichend ist, könnte allenfalls noch ein zweiter Durchgang vor dem Bestocken des Weizens erfolgen», so Susanne Vogelgsang von Agroscope, Leiterin der Forschungsgruppe «Ökologischer Pflanzenschutz im Ackerbau», auf Nachfrage der BauernZeitung. Angestrebt wird jedoch, dass der nützliche Pilz sich schnell im Maisstängel ansiedelt, wo sich auch der Krankheitserreger eingenistet hat.

Die Agroscope-Fachleute untersuchen aktuell, wie sich die Etablierung des nützlichen Pilzes, der Fusarium-Befall, der landwirtschaftliche Ertrag und die Mykotoxinbelastung im Weizen entwickeln.