Im Laufe der letzten Woche haben in mehreren Tomatenbeständen, die im Frühling gepflanzt wurden, die Gänge der Minierfliegenlarven deutlich zugenommen. In einem der Bestände schien sich die Minierfliegenpopulation noch relativ synchron zu entwickeln. An vielen Blättern hingen die frisch gebildeten Puppen des Schädlings. Treten vermehrt frische Saugpünktchen der Adulten im Bestand auf, so ist die neue Minierfliegen-Generation geschlüpft.

Beide Schlupfwespen wirken unterschiedlich

Werden Nützlinge, wie die Schlupfwespen Dacnusa sibirica oder Diglyphus isaea in den Tomatenbeständen eingesetzt, so lässt sich deren Wirksamkeit auf verschiedene Weise überprüfen.

Von Diglyphus isaea betäubte Minierfliegenlarven stoppen ihren Frass sofort. Die Diglyphus-Aktivität ist im Bestand an kurzen, abgebrochenen Miniergängen an den Blättern zu erkennen.

Minierfliegen-Larven die von Dacnusa sibirica (oder Opius pallipes) parasitiert werden, fressen weiter und verpuppen sich noch, bevor sie sterben. Aus der toten Liriomyza-Puppe schlüpft dann die nützliche Dacnusa- bzw. Opius-Schlupfwespe. Die Parasitierungsrate lässt sich bei diesen beiden Nützlingsarten anhand von Schlupfproben aus gesammelten Puppen bestimmen.

Chemische Bekämpfung

Um die ausgebrachten Nützlinge zu schonen, sollte bei der chemischen Bekämpfung zunächst das nützlingsschonendere Azadirachtin A (verschiedene; Wartefrist drei Tage) zum Einsatz kommen. Im Weiteren können gegen Minierfliegen an Tomaten unter Glas mit einer Wartefrist von drei Tagen Abamectin (Vertimec Gold), Lamda-Cyhalothrin (verschiedene) oder Spinosad (Audienz, Biohop Audienz, Perfetto) verwendet werden.