Die Frühkartoffeln konnten in diesem Frühjahr bei guten Bedingungen gepflanzt werden. In frühen Lagen erfolgte die Pflanzung ab Mitte Februar. Der grösste Teil der Frühkartoffeln wurde in der ersten Märzhälfte in den Boden gebracht. Die durchzogene Witterung der letzten Wochen führte in den meisten Regionen zu leichten Verzögerungen des Wachstums. 

Die ersten nicht schalenfesten Frühkartoffeln werden ab Mitte Mai im Tessin und in der Westschweiz geerntet. Bei der nicht schalenfesten Ware handelt es sich um kleine Mengen, die als Spezialität geführt werden. Um den Markt schon früh mit Schweizer Ware versorgen zu können, wird in der ersten Phase wie in den Vorjahren mit dem Kaliber 30 – 50 mm gestartet (exkl. Bio). 

Für den Schweizer Markt von grösserer Bedeutung sind nach wie vor die vorwiegend schalenfesten Kartoffeln aus einheimischer Produktion. Basierend auf dem aktuellen Entwicklungsstand der Kulturen werden diese in der ersten Juni-Hälfte auf den Markt kommen. Ab diesem Zeitpunkt ist auch mit grösseren Erntemengen zu rechnen. 

Fortschritte beim Absenkpfad Pflanzenschutzmittel 

Die Witterungsbedingungen für die Kraut- und Knollenfäule sind in diesem Jahr optimal. In einigen Regionen wurden bereits befallene Felder registriert. Dank dem Prognosemodell PhytoPre kann das Infektionsrisiko exakt abgeschätzt werden. Damit das System präzise funktioniert sind die Produzenten gebeten, Infektionen in ihren Feldern rasch den kantonalen Pflanzenschutzfachstellen zu melden. Das Prognosesystem ermöglicht eine Optimierung des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes und trägt den Zielen des Absenkpfades Pflanzenschutzmittel Rechnung. 

Reglone muss mechanischem Krautschlegeln weichen

Nach dem Rückzug des Abbrennmittels Reglone im letzten Juli erfolgt die Krautvernichtung bei den Frühkartoffeln in diesem Jahr mit alternativen Massnahmen, wie unter anderem dem mechanischen Krautschlegeln. Die Kartoffelproduktion leistet damit einen wertvollen Beitrag zur weiteren Reduktion des Pflanzenschutzmittel-Einsatzes. Mit diesen Anstrengungen macht die Branche einen weiteren Schritt in der Verbesserung der Nachhaltigkeit des Schweizer Kartoffelbaus. 

Branche ruft dazu auf, Krautvernichtung zu melden 

Das Meldewesen der Schweizerischen Zentralstelle für Gemüsebau (SZG) dient auch während der diesjährigen Frühkartoffelsaison als wichtiges Hilfsmittel für die Erhebung des Angebots. Swisspatat bittet deshalb alle Frühkartoffel-Produzenten ab Anfang Juni 2023 die krautvernichteten Flächen mit dem personalisierten Link termingerecht zu melden. Krautvernichtung und Ernte sind in jedem Fall zwingend mit dem Abnehmer abzusprechen. 

An der Startsitzung wurden die Produzentenrichtpreise und Qualitäten für Frühkartoffeln wie folgt festgelegt: 

Suisse Garantie 
bis Mitte KW 23: Preis in Absprache mit dem Abnehmer, nicht schalenfest oder vorwiegend schalenfest, Kaliber 30 – 50 mm 
Mitte KW 23 – Mitte KW 27: Fr. 130.15 / 100 kg inkl. MwSt., vorwiegend schalenfest, Kaliber 30 – 50 mm 
Mitte KW 27 – Mitte KW 29: Fr. 100.15 / 100 kg inkl. MwSt., vorwiegend schalenfest oder schalenfest, Kaliber 30 – 70 mm für die braune Linie 
Kaliber 30 – 60 mm für die grüne Linie 

Bio
bis Mitte KW 23: Preis in Absprache mit dem Abnehmer, nicht schalenfest oder vorwiegend schalenfest, Kaliber 30 – 60 mm 
Mitte KW 23 – Mitte KW 24: Fr. 230.15 / 100 kg inkl. MwSt. nicht schalenfest oder vorwiegend schalenfest, Kaliber 30 – 60 mm 

Die erste Telefonkonferenz findet am Dienstag, 06. Juni 2023 (Bio) bzw. am Dienstag, 18. Juli 2023 (SGA) und anschliessend alle zwei Wochen statt. 

Die Frühkartoffelpreise sowie weitere Informationen sind abrufbar unter www.kartoffel.ch/fruehkartoffel