Der neue Trend neben Craft Bier, Superfood und Detox heisst Pegan: die Rosinen der veganen Ernährung sowie der Paleo-Ernährung werden herausgepickt und in diesem neuen Ernährungskonzept zusammengebracht. Ein aktueller Bericht auf www.bluewin.ch widmet sich diesem neuen Foodtrend und lässt verschiedene Expertenstimmen zu Wort kommen.

Paleo-Ernährung umfasse dabei die Ernährungsgewohnheiten der Steinzeit-Menschen, zu denen auch der Verzehr von Fleisch dazugehört, so heisst es im Bericht. Dies widerspreche eigentlich dem Prinzip der veganen Ernährung. Letztere umfasse ja bekannterweise nur pflanzliche Kost, ohne irgendeine Form von tierischem Produkt. Solche pflanzlichen Lebensmittel wie Teigwaren, Reis, Kartoffeln stünden jedoch bei der Paleo-Ernährung nicht einmal auf dem Programm, da die Menschen zur Zeit des Paläolithikums noch kein Ackerbau betrieben hätten, sondern Sammler und Jäger gewesen wären. Also sei es inhaltlich etwas fragwürdig, diese zwei Ernährungsweisen in diesem neuen Trendbegriff zu verheiraten. 

Diese Fusionierungs-Idee stamme vom Arzt Mark Hyman. Nach seinem Konzept zu essen heisse, viel Gemüse, wenig Zucker, fast keine pflanzlichen Öle, keine Milchprodukte, keine Hülsenfürchte und keine Zusatzstoffe. Eben nur Fleisch ist erlaubt. 

Was diese Trend-Fusionierung für die Gesundheit bringt

Lisa Hapke von der Initiative ProVeg meint hierzu: „Beide Food-Bewegungen setzen auf einen Mix aus möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln, den Verzicht auf raffinierte Kohlenhydrate und auf viel frisches Gemüse.“ Diese Kost weise auch einen niedrigen glykämischen Index auf. Dieser gibt die Auswirkung kohlenhydrathaltiger Lebensmittel auf den Blutzuckerspiegel an, so wird im Bericht weiter ausgeführt. Olaf Lenzen, Leiter des Zentrums für Ernährungsmedizin am Berliner Vivantes Klinikum stehe für diesen Ansatz ein, rate jedoch davon ab, dabei auf Getreide und Hülsenfrüchte zu verzichten – dieses Verhalten sei ernährungswissenschaftlich betrachtet umstritten.

Besser frische Lebensmittel essen

Dies ist nicht die einzige kritische Stimme, die dem Bericht zu vernehmen ist. So äussert beispielsweise auch Ursula Hudson, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, dass die Menschen heute allgemein nicht mehr wüssten, wo sie sich bei der Suche nach der perfekten Ernährungsweise orientieren sollten. So befindet auch sie neue Ernährungskonzepte allgemein als eher fragwürdig.

Gemäss dem Bericht bildet dieser Trend trotzdem auch eine gesellschaftliche Bewegung ab – die Tendenz weg von Fertigprodukten und hin zu frischen Lebensmitteln sei in den letzten Jahren gut zu spüren gewesen. So experimentierten momentan diverse mehr oder weniger professionell tätige Kochfreudige mit diversen Lebensmitteln aus der Sparte dieses Paleo-Ernährungskonzeptes: Tomaten, Champignons, Walnüsse und Hackfleisch beispielsweise dürften dabei weiterhin gute Chancen haben, auf den Teller des modernen, trendbewussten Konsumenten zu gelangen.

pd