Die Schweizerische Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie (SGA) würdigt jährlich ausgezeichnete Master- oder Bachelorarbeit im Themenbereich der Gesellschaft mit dem SGA-Nachwuchspreis. Dieses Jahr konnten diesen Preis laut der Medienmitteilung der SGA drei Frauen entgegennehmen: Eileen Ziehmann, Melanie Eggimann und Michaela Kuhn.

Über Agrar-Umweltmassnahmen und Treibhausgasemissionen

Der 1. Preis ging an Eileen Ziehmann. Sie untersuchte in ihrer Masterarbeit des Studiengangs Agrarwissenschaften der ETH Zürich die Rolle von Risiko für die Umsetzung von Agrarumweltmasnahmen. Sie fand heraus, dass sehr risikoscheue Landwirte weniger Anreiz haben, an diesen Programmen teilzunehmen, insbesondere wenn eine Teilnahme an freiwilligen Agrarumweltmassnahmen das Produktionsrisiko erhöht, grosse Investitionen benötigt, oder die Zahlungshöhe unsicher ist.

Der 2. Preis gewann Melanie Eggimann, die in ihrer Masterarbeit im Rahmen des Studiengangs der Agrarwissenschaften der ETH Zürich zeigen konnte, dass grosse Unterschiede zwischen den Ländern in den Treibhausgasemissionen auf Ackerflächen bestehen.

Benachteiligung von Frauen in Uganda

Michaela Kuhn hat ihre Masterarbeit am FiBL und der Universität Göttingen geschrieben und gewann den 3. Preis. Sie untersuchte, welchen Einfluss das Geschlecht der Betriebsleitung auf diverse Erfolgsfaktoren kleinbäuerlicher Kakao produzierender Betriebe in Uganda hat.

Die Arbeit zeigt auf, dass Bäuerinnen zum Beispiel durch den erschwerten Zugang zu Land, Kapital und Training strukturell benachteiligt werden. Infolgedessen können sie weniger Einnahmen aus der Kakaoproduktion erzielen. Die Arbeit schlägt Massnahmen zur Überwindung der Benachteiligung von Frauen vor, zum Beispiel die verbesserte Einbindung in globale Wertschöpfungsketten, den Zugang zu Finanzprodukten und gezielte Aus- und Weiterbildungsangebote.

Schweizerische Gesellschaft für Agrarwirtschaft und Agrarsoziologie (SGA)

Die SGA ist ein 1972 gegründeter Verein mit mehr als 200 Mitgliedern. Sie bietet eine Plattform für den Austausch und den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Politik, Bildung und Beratung zu aktuellen Herausforderungen des Agrar- und Ernährungssystems aus agrarökonomischer und agrarsoziologischer Perspektive. 

«Hervorragende wissenschaftliche Qualität»

Die Bewertung der Arbeiten fand durch eine vierköpfige wissenschaftliche Jury statt. Robert Finger, Vorstandsmitglied der SGA und ETH-Professor für Agrarökonomie und -politik, freue sich über eine grosse Anzahl eingereichter Arbeiten. Er hob die hervorragende wissenschaftliche Qualität und Relevanz der drei prämierten wissenschaftlichen Studien hervor, heisst es in der Mitteilung.