Marco Angst aus Wil (ZH) hat am Wochenende in Prag die 70. Weltmeisterschaft im Wettpflügen gewonnen. Mit einem Sieg im Grasland und Rang zwei im Stoppelfeld sicherte sich der Rafzerfelder den Gesamttitel.

Dank seines letztjährigen Triumphs an den Schweizermeisterschaften in Rickenbach (ZH) qualifizierte sich Angst für die WM, zusammen mit dem damaligen Dritten Beat Sprenger. Dieser verzichtete jedoch, sodass Peter Ulrich als Vierter nachrückte und ebenfalls am Freitag und Samstag in Prag am Start war.

Hart wie Beton

«Das Vortraining fand auf äusserst trockenen, lehmigen Böden statt. Die Schollen waren hart wie Beton», erklärte Käthy Angst, Sekretärin der Schweizer Pflügervereinigung, die die Schweizer Pflüger begleitete. Kurz vor dem Wettkampf gab es Regen, was die Bedingungen deutlich verbesserte.

Am ersten Wettkampftag stand das Pflügen im Stoppelfeld an. «Der Kampf gegen das gehäckselte Stroh war eine besondere Herausforderung», fügte Angst bei. Mit seinem Gespann Kverneland und Deutz erreichte er 196 Punkte und belegte Rang zwei, nur 1,5 Punkte hinter dem Iren Jer Coakley. Auf dem Grasland zeigte er eine Topleistung, die mit 218,5 Punkten bewertet wurde.

«Auf dem Grasland lieferte Marco Angst wohl seine beste Pflugarbeit der Karriere ab und holte sich damit verdient den Sieg», sagt Käthy Angst. In der Nacht zuvor waren nochmals 40 Millimeter Regen gefallen, was die Bedingungen zusätzlich verbesserte. Mit gesamthaft 414,5 Punkten lag Angst am Ende klar vor Coakley (403,5).

Der zweite Schweizer, Peter Ulrich aus Neerach, hatte mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen, nachdem ein Reifen Luft verlor. Er kam im Stoppelfeld auf 121,5 und im Grasland auf 151,5 Punkte, was Rang 19 im Gesamtklassement bedeutete.

Seit Jahren Weltspitze

Der Sieg in Prag kam nicht überraschend, denn Angst befindet sich seit dem vergangenen Jahr in absoluter Topform. Bereits 2023 dominierte er die Schweizer Pflügerszene: Innert 15 Tagen gewann er das Regionalpflügen in Buchberg (SH), die Thurgauer Kantonalmeisterschaft, die Schweizermeisterschaft in Hüttwilen sowie als Gast die Landesausscheidung in Schlatt am Randen (D).

Marco Angst gehört seit Jahren zur Weltspitze. 2019 holte er in Baudette (USA) mit je Rang zwei im Stoppel- und Grasland den Gesamttitel. Drei Jahre später schaffte er es in Laois (Irland) als Dritter im Stoppelfeld aufs Podest. 2023 wurde er in Kuldiga (Lettland) im Stoppelfeld Dritter und im Grasland gar Erster, was ihm den Vizeweltmeistertitel einbrachte. Zudem klassierte er sich an der Europameisterschaft in Mamirolle (F) als Gesamtdritter.