Auf dem Düngermarkt ist aktuell schwierig zu beurteilen, wann sich wieder eine Entspannung anbahnt. Der Erdgaspreis ist nach wie vor erhöht, was sich auf die Düngerpreise niederschlägt. Dies hängt u. a. mit dem russischen Gaslieferanten Gazprom zusammen, der nicht nur Europa, sondern auch Asien beliefert.

Russland verkauft Vorräte, die für Europa bestimmt waren

Asien litt in diesem Jahr an einer extremen Hitzewelle, weshalb die Klimaanlagen auf Hochtouren liefen. Die Nachfrage für Flüssiggas war entsprechend gross. Laut Experten habe Russland die Vorräte, die für europäische Länder bestimmt waren, nach Asien verkauft. Der Kreml dementiert diese Vorwürfe, Russland würde alle bestehenden Lieferverträge erfüllen. Dies bestätigt die deutsche Bundesregierung.

Ukraine soll Transitgebühren senken

Es gehe wohl eher darum, dass Russland die zusätzlich benötigten Mengen nicht über die Ukraine, sondern lieber über die neue Nord-Stream-Pipeline transportieren möchte, welche aber noch nicht genehmigt wurde. Ein Experte sagt gegenüber der deutschen Tagesschau: «Die Ukraine sollte die Transitgebühren zumindest für eine gewisse Zeit senken, damit es für Gazprom lukrativ ist, in den kommenden Monaten zusätzliche Volumen über die ukrainische Pipelines zu pumpen.» Dies könnte vielleicht auch wieder die Preise für Gas und Dünger entspannen.