Die 87'660 t Äpfel, die nach den Schätzungen des Schweizer Obstverbands (SOV) derzeit noch an den Bäumen hängen, entsprechen 86 Prozent der letztjährigen Vorernteschätzung. «Stabil oder gar über dem Vorjahr ausfallen dürfte der Ertrag der fünf populärsten Sorten Gala, Golden Delicious, Braeburn, Jazz und Jonagold», teilt der SOV mit.

Schlechte Ernte im Wallis

Die Erträge in der Ost- und Zentralschweiz sowie im Genferseegebiet sollen voraussichtlich gut ausfallen. Doch die Zahlen fürs Wallis trüben die Schätzung, schliesslich handelt es sich dabei um die wichtigste Tafelkernobstregion. Am 24. Juli 2023 wurde sie von schweren Hagelschäden getroffen. Die Folge sind Verluste von rund 48 Prozent des erwarteten Ertrags von 12'500 Tonnen und insgesamt die geringste Schweizer Apfelernte der letzten 10 Jahre.

Immerhin ist die Fruchtenzwicklung laut SOV gut, so werden die geernteten Äpfel eine hohe Qualität aufweisen.

Beliebte Birnen werden Mangelware

Idealerweise wird zum Bestimmen des Pflückzeitpunktes der Reife-Index bestimmt. (Bild zVg)ApfelApfelernte: Beim Pflücken Sortenunterschiede beachtenSamstag, 17. August 2019 Auch bei den Birnen gab es im Wallis Hagelschäden, die auf 1500 t beziffert werden. Die Vorernteschätzung prognostiziert eine insgesamt unterdurchschnittliche Birnenernte, die mit 11'745 t 9 Prozent unter dem Vorjahreswert liegt. Bei den Sorten Conférence und Kaiser Alexander dürfte die Ernte «gut bis sehr gut» ausfallen, man rechnet aber mit einem schlechten Jahr bei Williams und Gute Luise. Die gemäss SOV beliebteste Schweizer Sorte Williams dürfte nur 46 Prozent der Menge im Vergleich zum Vorjahr erreichen, bei Gute Luise nur 65 Prozent. Conférence-Birnen können aufgrund der kühl-nassen Frühjahrstagen Rost aufweisen.

Europaweit über 3 Prozent weniger

Auf europäischer Ebene sieht die Lage ähnlich aus. Prognosfruit rechne mit insgesamt 11'410'681 t Äpfel in Europa. Der Rückgang des Ertrags betrage rund 3,3 Prozent in den wichtigsten europäischen Produktionsländern. Bei Birnen geht Europa – im Gegensatz zur Schweiz – von einem massiven Rückgang von 12,9 Prozent aus. Das sei vor allem auf Überschwemmungen in Italien sowie kleinere Ernten in Frankreich und den Niederlanden zurückzuführen.