Die verendeten 15 Rinder hatten offenbar mangelhaftes Futter zum Fressen erhalten, wie einer sda-Medienmitteilung zu entnehmen ist. Die Untersuchungen sind am Laufen. Dem Bauern droht eine Strafe.

Andreas Vögtli, Präsident des Solothurner Bauernverbands (SOBV), zeigt sich auf Anfrage der BauernZeitung sehr betroffen vom Vorfall. Der Bauer sei vorgängig laut seinem Wissensstand nicht negativ aufgefallen. «Ich kenne weder den Bauern noch die Ursachen. Ich weiss auch nicht, ob der Landwirt alleine auf seinem Betrieb tätig und wohnhaft ist. In diesem tragischen Fall kann ich es mir fast nicht anders vorstellen», erklärt Vögtli.

SOBV hat Intervention ausgearbeitet

Seitens des SOBV habe man für solche Fälle eine Krisenintervention ausgearbeitet, erklärt der Bauernpräsident weiter. «Wir sind kurzfristig in der Lage Betriebshelfer auf einen gefährdeten Betrieb zu schicken, vorausgesetzt, dass wir um Hilfe gebeten werden, oder überhaupt davon erfahren. In diesem tragischen Fall hatten wir bis zu der Medienmitteilung leider keine Kenntnis davon», so Vögtli.

Sozialfonds ist eingerichtet

«Bei finanziellen Problemen könnte der Betriebshelfer auch über unseren Sozialfonds entschädigt werden», erklärt der Bauernpräsident weiter. Der Sozialfonds diene zur Deckung von Defiziten des Betriebshelferdienstes und zur Gewährung von Kostenzuschüssen an Betriebe, für welche die Bezahlung der ordentlichen Tarife des Betriebshelferdienstes mit einer sozialen Härte verbunden ist. Der Sozialfonds finanziere im Übrigen auch die Bereitschaftsprämie der sogenannten «Springer».

Andreas Vögtli ist überzeugt, dass ebenfalls auch die Nachbarn einspringen, sofern sie davon erfahren oder um Hilfe gebeten würden. Mit dieser Aussage spricht Vögtli die Problematik an, dass oft nicht über die Überforderung gesprochen wird, weil sie nicht erkannt wird, oder aus Schamgefühl verschwiegen wird.

Simone Barth