Viele spät gesäte Maiskulturen müssen noch mit Stickstoff gedüngt werden, damit der grosse Bedarf bis zur Blüte gedeckt ist. Dazu kann Harnstoff oder Ammonsalpeter verwendet werden. Ideal ist ein Ausbringen vor leichten Niederschlägen, damit der Stickstoff voll wirksam wird. Liegt Harnstoff einen oder mehrere Tage auf der Bodenoberfläche an der Sonne, entstehen grosse Verluste in Form von Ammoniakverflüchtigung in die Luft. Bei einer Düngung mit Ammonsalpeter müssen die Maispflanzen abgetrocknet sein, damit keine Verbrennungen auf den Blättern entstehen. Falls noch Korrekturbehandlungen gegen Unkräuter anstehen, ist darauf zu achten, dass der Mais in gutem Zustand ist und das zulässige Stadium noch nicht überschritten hat: Dicamba-haltige Herbizide können bis im 6-Blatt-Stadium eingesetzt werden. Andere Produkte wie z. B. Biathlon und Primus dürfen bis im 8-Blatt-Stadium angewendet werden.



Kartoffeln

Erste Blattläuse auf Kartoffelpflanzen wurden beobachtet. Der Befallsdruck ist jedoch noch mässig. Beim Bestimmen der Befallsstärke ist Folgendes zu beachten: Ein Kartoffelblatt samt Stiel setzt sich aus mehreren Einzelblättchen zusammen. Zur Bestimmung der Schadschwelle wird von zehn Einzelblättchen pro Blatt ausgegangen. Die Schadschwelle liegt bei zehn Blattläusen pro Kartoffelblatt, d. . bei durchschnittlich einer Laus pro Blättchen. Diese Schadschwelle ist tief angesetzt. 2014 sind für den Einsatz von Mitteln gegen Blattläuse wie Tepeki, Plenum oder Gazelle resp. Biscaya nach wie vor Sonderbewilligungen zu beantragen. Die Krautfäule ist weiterhin latent vorhanden und kann bei genügend Feuchtigkeit wieder an Dynamik gewinnen. In vielen Kartoffelbeständen haben sich die beiden Alternariaarten (Dürr- und Sprühflecken) ausgebreitet. Der Fungizidschutz ist daher gegen beide Pilzkrankheiten mit Produkten, die Mancozeb, Chlorothahlonil, Difenoconazol, Azoxi- oder Trifolxistrobin usw. enthalten, aufrechtzuerhalten.



Schädlingsdruck

In einigen Kulturen kann bereits Bilanz betreffend des Befalls mit Krankheiten und Schädlingen gezogen werden. Beispiele dazu sind Getreide und Raps: Wie ist der Befall mit Fuss- und Blattkrankheiten im Getreide? Wie stark war der Befall mit Phoma, Sklerotinia sowie Stängelrüsslern und Glanzkäfern im Raps? Es lohnt sich, frühzeitig darüber zu reflektieren und die nötigen Schlüsse vor der nächsten Saatgutbestellung und der Bodenbearbeitung respektive Saat zu ziehen, denn sonst sind vermeidbare Fehler und Schäden von Neuem vorprogrammiert. Mit Hilfe von geeigneten Anpassungen bei der Anbautechnik und bei der Sortenwahl an die lokalen Gegebenheiten kann die Situation oftmals verbessert werden. Ein offener Erfahrungsaustausch zu solchen Fragen mit Berufskollegen oder Beratern ist dem Alleingang in vielen Fällen überlegen und vorzuziehen.



Wasserversorgung

Auf Weiden suchen Milchkühe weniger oft die Tränken auf, als wenn sie im Stall sind. Zudem kann bei heissen Temperaturen der tägliche Wasserbedarf auf bis zu 150 l pro Tier steigen. Deshalb ist eine optimale Wasserversorgung auf der Weide wichtig. Sie hat einen direkten Einfluss auf die Milchleistung, die Tiergesundheit und das Tierwohl. Optimal sind Brunnen oder grosse Becken mit Schwimmer und einer Wasseroberkante zwischen 60 und 80 cm ab Boden. Der Nachfluss muss hoch sein, damit auch mehrere Kühe nacheinander ihren Bedarf decken können. Die Wasseraufnahme schwankt zwischen 5 und 25 l/min, wobei Kühe mit hohem Wasserbedarf nicht schneller, sondern länger trinken. Speziell rangtiefe Tiere haben dann mehr Mühe, sich am Brunnen durchzusetzen. Neben der Menge spielt auch die Wasserqualität eine Rolle. Kühe riechen und schmecken das Wasser sehr genau und reduzieren die Aufnahme, wenn die Sauberkeit nicht stimmt. Eine regelmässige Reinigung der Tränken und ab und zu eine Wasseranalyse sind sinnvoll.



Stefan Dubach und Christof Lüthi,
Station für Tierproduktion und Pflanzenbau, Grangeneuve