«Wir erinnern uns  gerne an die Anfänge von IP-Suisse vor 25 Jahren, den Pionieren und Vordenkern, wie Hans Luder, den ersten Präsidenten und andere mehr», erklärte IP-Suisse-Präsident Andreas Stalder vor fast 200 Versammelten.

Rückblickend hielt IP-Suisse-Geschäftsführer Fritz Rothen fest: «Aus dem kleinen Grüppchen sind innert 25 Jahren schweizweit rund 20'000 IP-Suisse-Betriebe geworden und eine Geschäftsstelle mit 64 Mio Fr. Jahresumsatz.» Nicht in der Vergangenheit schwelgen, sondern sich mit Gegenwart und Zukunft zu befassen, betonten Präsident und Geschäftsführer. Sie versicherten: «Wir werden nicht ruhen.»


Gute Aussichten für Getreide und Mastkälber


Die Getreidevorräte sollten wieder aufgestockt werden, weil das Brotgetreide 2014 zu rund einem Viertel ausgewachsen sei. Zur Sicherstellung der Inlandversorgung habe man die Vorräte abgebaut, und Fritz Rothen hofft, diese Lücke mit einem Mehranbau in den nächsten Jahren wieder aufzufüllen.

Bei den IP-Suisse-Mastkälbern bestehe immer noch Aufholbedarf. Das Proviande-Preisband und die realisierten Preise für Label-Kälber hätten gut übereingestimmt und der Labelzuschlag konnte realisiert werden. Bei den IPS-Mastmuni an die Micarna musste ein Minus von sechs Rappen gegenüber dem Proviande-Preisband hingenommen werden, doch «wir werden dranbleiben», versicherte Fritz Rothen.

Bei den IPS-Schlachtschweinen hätten die Labelzuschläge von durchschnittlich 30 Rp. bis 30. Juni 2014 noch realisiert werden können, doch seien die Aussichten für 2014/15 wegen des Überangebots auf dem Schlachtschweinemarkt weniger gut. Bei den Kartoffeln gebe es neben neue Sorten überarbeitete Richtlinien, und das BLW habe die «Bienenweide» für Direktzahlungen und damit als beitragsberechtigt anerkannt.


«Pure Natur» statt IP-Suisse auf dem Käfer?


Mehrere Delegierte forderten, dass künftig der Käfer als bekanntes Symbol auch auf Produkten im Verkaufskanal der Migros erscheinen sollte, was Geschäftsführer Fritz Rothen als sehr schwierig einstufte. Gut sei die Zusammenarbeit mit der 
Migros als Hauptabnehmer von IP-Suisse-Produkten trotzdem, versicherte Rothen, wie die «Roadshows» in zahlreichen Migros-Filealen gezeigt hätten: «IP-Suisse-Bäuerinnen und -Bauern kommen bei den Konsumenten als echt und vertrauenswürdig rüber».


Den gleichen Eindruck  bestätigten auch Auftritte an Ausstellungen und Festanlässen. Weiter verfolge man innovative Produkte und  Projekte wie Beta-Gerste, Sur-En-Weizen, Einkorn, Quiona, der Inkareis, und natürlich die IP-Suisse-Wiesenmilch und Produkte wie Wiesenmilchkäse. Schliesslich überlege man sich zum 25-Jahr-Jubiläum, ob das erklärungsbedürftige «IP-Suisse» nicht durch einen selbsterklärenden Begriff wie beispielsweise «Pure Natur» auf dem Käfer ersetzt werden könnte.


Gutes Zeugnis für IP-Suisse von Nestlé


In seinem Vortrag ging Daniel Imhof, Leiter Landwirtschaftliche Angelegenheiten bei Nestlé, auf die Nachhaltigkeit ein, die dieses Unternehmen in ihren Rohstoff-Anbaugebieten wie beispielsweise für Kakao oder Kaffee praktiziere. Nachhaltigkeit wird von Nestlé nicht bloss im eigentlichen Anbau, wie er auch bei IP-Suisse bestens umgesetzt wird, verstanden, sondern im ganzen ökologischen und sozialen Umfeld der Produzenten.


Dazu gehören dann je nach Rohstoff und Standort Unterstützung oder Zusammenarbeit für Wasserversorgung, Ausbildung, Verbesserungen der Hygiene oder des Gesundheitswesens. «Denn nur Nachhaltigkeit in einem umfassenden Sinne kann die Sicherheit der Ressourcen in Zukunft gewährleisten», betonte Imhof. «Eines der besten Zeugnisse für Nachhaltigkeit liefert IP-Suisse», bestätigte er, weshalb es sich für Nestlé Schweiz lohne, mit IP-Suisse im Gespräch zu bleiben.


Josef Kottmann