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Das  Schicksal der Familie Stettler-Hübscher in Gachnang im Thurgau bewegte. 64 ihrer 130 Kühe fielen innert gut drei Wochen einem schweren Fall von Botulismus zum Opfer (BauernZeitung vom 6. Mai). Drei bäuerliche Kantonsräte aus dem Kanton Zürich reagieren nun nicht nur emotional auf diese Tragödie. Mit einer schriftlichen Anfrage an den Regierungsrat möchten Martin Hübscher (SVP), Martin Haab (SVP) und Michael Welz (EDU) das Thema «Botulismus» auch auf die politische Ebene hieven.


Antitoxin nicht zugelassen

Als Folge des Strukturwandels würden die Tierbestände auf den einzelnen Betrieben immer grösser. Bei einer zunehmenden Mechanisierung sei davon auszugehen, dass auch künftig mit Botulismusfällen gerechnet werden muss, stellen die drei Kantonsräte in ihrer Anfrage fest, die der «Zürcher Bauer» kürzlich veröffentlichte. Und: «Das Antitoxin, welches das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen auf seiner Seite zur Behandlung empfiehlt, ist in der Schweiz nicht zugelassen.» Deshalb wollen die Parlamentarier vom Zürcher Regierungsrat wissen, ob dieser bereit sei, «sich auf nationaler Ebene dafür einzusetzen, dass ein Antitoxin in der Schweiz zugelassen wird.»

Regierung soll koordinieren

Weiter möchten die Kantonsräte vom Regierungsrat wissen, ob eine (Teil-)Entschädigung aus dem obligatorischen kantonalen Tierseuchenfonds geleistet werden könne, sofern über ein Viertel des Tierbestands eines Betriebs von Botulismus betroffen ist. Ebenso fragen jene den Regierungsrat an, wie dieser die Wirkung und Verträglichkeit einer Impfung gegen Botulismus beurteile. Die Kantonsräte regen an, dass der Kanton Zürich eine koordinierende Rolle übernimmt. Sie begründen dies damit, dass für den Einzelbetrieb eine Impfung sehr aufwendig sein könne, «weil der aktuell zulässige Impfstoff nur sehr kurz lagerfähig ist und nur in grösseren Einheiten zur Verfügung steht.»

BauZ