Die Weidetagung führte am ersten Tag auf den Betrieb von Hans Braun in Rothrist AG und auf den Hof von Andreas Bucher in Rain LU. Ausserdem wurde am Berufsbildungszentrum Natur und Ernährung in Hohenrain LU das neueste Forschungsprojekt vorgestellt.

Der zweite Tag fand dann in Zollikofen BE an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) statt. Diskutiert wurden nicht nur über die Vor- und Nachteile der grasland- und weidebasierten Milchproduktion sondern auch über die Schwierigkeiten in der Umsetzung.

So wurde mehrfach genannt, dass es für viele Bauern gar nicht möglich sei, eine Weidehaltung in ihrer absolutesten Form zu betreiben da die Flächen schlicht nicht genügend nahe zum Stall sind. Demzufolge ist auch die Anzahl der Betriebe, die auf eine Kurzrasenweide umstellen, sehr langsam zunehmend. Ausserdem falle es vielen Landwirten schwer, sich vom Leistungsdenken zu distanzieren. So würde die Kennzahl Leistung pro Kuh zu völlig anderen, nach Ansicht der Experten, zu falschen Schlüssen führen und die High-Output-Systeme begünstigen. Diese wiederum würden aber in der Flächeneffizienz schlechter abschneiden, da viel Kraftfutter aus Übersee zugeführt werden müsse. 

Abschliessende Antworten wurden trotz den regen Diskussionen keine gefunden, denn letztlich liege es an den Landwirten, für welche Produktionsform sie sich entscheiden würden ...

Hansjürg Jäger