Wegen der anhaltenden Trockenheit begannen wir im Vergleich zum letzten Jahr sehr spät mit dem Silieren. In der Hoffnung auf Regen, der dem Taiwangras etwas Schub gegeben hätte, liessen wir die Zeit verstreichen. Danach fehlten uns die Arbeiter, die zuerst ihre Bohnen ernten mussten. Die Bohnen reiften nämlich wegen des trockenen Wetters früher als im letzten Jahr.

Wir überlegten uns lange, wie wir mit weniger Pressaufwand mehr Silage produzieren können. Vor allem wollten wir nicht zu viel investieren. Wir entschieden uns, einen etwa drei Meter breiten Graben an einem Hang ausheben zu lassen. Wir konnten dazu einen Bagger vom Strassenbau mieten. In vier Stunden vollbrachte er sein Werk. Im oberen Bereich ist das Silo drei Meter tief, unten läuft es eben aus (siehe Bild). Nun mussten nur noch von Hand die steinigen Wände und der Boden ausgebessert werden. Den Boden kleideten wir mit Bohnenstroh und einem Plastik aus. Letzteren zogen wir über die Wände hoch. Den Häcksler stationierten wir gleich oberhalb des Grabens. So musste das Häckselgut nur noch verteilt werden.

Unglaublich aufwändig war jedoch das Schneiden und Transportieren des Taiwangrases. Nach dem Schnitt mit Macheten mussten grosse Haufen zusammengetragen und diese auf den Pickup geladen werden. Zum Verdichten fuhr Jaime mit dem Pickup, bevor er die nächste Ladung beim Häcksler ablud, ein paarmal über das Siliergut. Am Schluss bedeckten wir das Silo mit Plastik, Sand und zuletzt mit der steinigen Erde des Aushubs.

Zusätzlich zum Taiwangras häckselten wir dieses Jahr auch Maispflanzen in die Silage. Leider bildeten die Maispflanzen in vielen der Parzellen, die wir „a media“ mit den Arbeitern ansäten, wegen der Trockenheit keinen Kolben für die menschliche Ernährung aus. So nutzten wir die noch grünen Pflanzen zumindest für die Produktion von Viehfutter.

Für unsere Arbeiter bedeutet diese Ernteeinbusse jedoch ein schwieriges bevorstehendes Jahr. Der Maispreis ist schon jetzt in eine kritische Höhe gestiegen. Glücklicherweise besitzen wir selbst noch genügend Restbestände aus der letztjährigen Maisernte.

Zusammenfassend kann man also sagen, dass wir den Aufwand für die Silage verringern und etwas mehr Pflanzengut konservieren konnten, um aber die nächste Trockenzeit gut zu überstehen, hoffen wir natürlich auf einen zweiten Schnitt.

Mirka Lötscher