Bei schönstem Ausflugswetter reisten am vergangenen Sonntag zahlreiche Interessierte mit der Bahn nach Saleenstin und liessen sich dann vom Rhyfall Express durch die Rebberge hinauf zum Arenenberg fahren. Interessierte und bewusste Konsumenten trafen sich, um zu diskutieren, degustieren, vergleichen und einzukaufen: «Chum go luege wies schmöckt» stand als Einladung beim Slow Mobil. Der Wagen ist sonst an Schulen unterwegs, um die Kinder in Geschmacksbildung zu unterrichten. Süss, sauer, salzig, bitter kennen alle. Weniger bekannt sei Umami, die Geschmacksrichtung, welche bereits die Römer und die Japaner unter Konfuzius kannten, erklärte die Slow Mobil-Mitarbeiterin, während sie Häppchen zum Schmecken und Riechen herrichtete.

Kinderschoggi ohne Palmöl

Mit allen Sinnen galt es, den Slow Food Market zu entdecken. Bauernfamilien, Hofladenbetreiber und Marktfahrer stellten ihre einzigartigen Produkte vor: Dörrfrüchte, Käse, Öl, Pesto, Saucen, Aronia-Süssmost und ebenso Desserts wie etwa Kin­derschokolade, die ohne Palmöl, dafür mit mehr Kakao hergestellt wird. Die Nudelfactory war zu finden sowie Brot aus dem 140 Jahre alten Holzbackofen. Daneben standen Schafswürste, Mostbröckli vom Jersey Rind und Büffel-Burger zur Auswahl. Die bäuerlichen Produzenten entpuppten sich als wahre Handwerker und Künstler. Auch die Präsentation und Verpackung der regionalen Spezialitäten stach ins Auge. Genau so, wie die farbenfrohen Gemüsekistchen, die von Salat.ch im Abo ins Haus geliefert werden. Auch soziale Institutionen präsentierten ihre Köstlichkeiten.

Digitalisierte Maschinen

Familien picknickten gemütlich auf der Wiese. Dort gab es auch eine Hüpfburg mit Rutschi, wo sich Kinder tummeln konnten. Beim Traktörlirennen, Büchsenwerfen und beim Streichelzoo mit Schafen waren die Kinder voll beschäftigt. Beim grossen Fendt-Traktor mit Lenksystem übten sich dagegen Erwachsene im Geschicklichkeitsfahren. Mit vielen regionalen Köstlichkeiten war der «Ermatinger Buuremarkt» vertreten.

Projektmanager Florian Abt erklärte, was es mit der Swiss Future Farm in Tänikon auf sich hat: Als dritter Versuchsbetrieb neben dem BBZ Arenenberg und dem Betrieb in Güttingen werden in der Swiss Future Farm neue Technologien mit digitaler Anwendung auf ihre Praxistauglichkeit getestet.

Lehrreiches für Kinder

Am Infopoint gab es Pläne so-wie einen Film zum geplanten Milchviehstall. Das Baugespann steht bereits, und die Kühe sind in Tänikon in den «Ferien».

Kinder, wie auch Erwachsene konnten an einer Kunststoffkuh ihren Erfolg beim Melken messen. Eine Lehrperson erklärte das Projekt «Schule auf dem Bauernhof». Ein Ziel des Arenenberger Tags war es, bereits die Kinder zu einem bewussten Umgang mit gesunden, regio­nalen Lebensmitteln hinzuführen.

Gegen Mittag füllten sich die Tischreihen zwischen den Marktständen. Man genoss gemütlich den Sonntag mit Blick auf den Untersee. Manche statteten dem Garten und dem Weinkeller einen Besuch ab oder unterhielten sich mit den Fachleuten des landwirtschaftlichen Bildungszentrums.